Papiermarkt

Die zunehmende Digitalisierung bremst den Markt für grafische Papiere aus. Nun reagiert auch der österreichische Papierhersteller Laakirchen. Er will in die Produktion von Wellpappenrohpapier investieren – auf Basis von Recyclingpapier.

Laakirchen baut Wellpappen-Geschäft aus


Der oberösterreichische Papierhersteller Laakirchen Papier richtet sein Geschäft neu aus. Grund ist der schwierige Markt in Europa für hochglänzende Magazinpapiere. Noch in diesem Jahr sollen 100 Millionen Euro in die Produktion von Verpackungspapier investiert werden.

„Entgegen der vorangehenden Jahre wuchs der SC-Markt im Jahr 2016 um 2,5 Prozent. Das ist erfreulich für unser Unternehmensergebnis, stellt aber keine Trendwende am Markt dar“, sagt Mark Lunabba, Geschäftsführer der Laakirchen Papier. Das Unternehmen will deshalb künftig auf zwei Standbeinen stehen: SC-Papier (hochglänzende Magazinpapiere) mit Fokus auf den Druck von Zeitschriften und Werbematerialien für Handelsunternehmen einerseits und leichtgewichtiges Wellpappenrohpapier für Verpackungen andererseits.

Für die Produktion von Verpackungspapier soll in den kommenden Monaten die bestehende Papiermaschine PM10 auf die Herstellung von leichtgewichtigem Wellpappenrohpapier auf Basis von Recyclingpapier umgebaut werden. Die Maschine habe nach dem Vollausbau eine Kapazität von 450.000 Jahrestonnen. Parallel soll ein Ausbau der Kapazität der PM11 erfolgen, auf der künftig das SC-Papiersortiment produziert wird. Insgesamt könne Laakirchen Papier damit pro Jahr annähernd 800.000 Tonnen Papier produzieren.


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Das Know-how für den Eintritt in den Markt mit Verpackungspapieren ist dem Hersteller zufolge in Schwesterfirmen des Mutterkonzerns Heinzel Group vorhanden. Demnach steuere Raubling Papier Produktions- und Entwicklungskompetenz für Wellpappenrohpapier bei. Zudem verfüge Heinzel Sales seit Jahren über Marktzugänge und mit Bunzl & Biach über einen Partner für die Altpapierbeschaffung.

Die Produktion von Wellpappenrohpapier soll im Herbst 2017 anlaufen. Nach Angaben des Papierherstellers seien bereits zwei Drittel der Verträge mit den Lieferanten und Partnern abgeschlossen. Derzeit werde der neue Altpapierplatz am Firmengelände gebaut.

Laakirchen Papier gehört seit 2013 zur international agierenden Heinzel Group, einem Hersteller von Marktzellstoff, Wellpappenrohpapier und Magazinpapier. Bei Laakirchen werden insbesondere superkalandrierte, ungestrichenen Papiere für den europäischen Markt hergestellt. Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben durchschnittlich 514 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2015 einen Umsatzerlös von 234 Millionen Euro.

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