Marktbericht für NE-Metalle

Der Kupferpreis verspricht weitere Steigerungen. Denn entgegen den Erwartungen wird die Kupfernachfrage wohl auch in diesem Jahr das Angebot übersteigen. Das ist auch gut für den Kupferschrottpreis. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Leichte Erholung auf dem Schrottmarkt


Die gute Nachricht für den Kupfermarkt kommt von der Herbsttagung der International Study Group. Die dort versammelten Experten haben die weltweiten Zahlen für Produktion und Verbrauch geprüft, nachgerechnet und dann an ihrer bisherigen Prognose gespiegelt. Danach haben sie ihre Einschätzung für 2014 korrigiert. Sie gehen nun davon, dass es für den Kupfermarkt auch in diesem Jahr einen Nachfrageüberschuss geben wird.

Trifft die Prognose zu, würde der Kupfermarkt das fünfte Jahr in Folge einen Nachfrageüberschuss ausweisen. Nach Berechnungen der Study Group wird sich der Überschuss auf 307.000 Tonnen belaufen. Im April gingen die Analysten noch von einem Angebotsüberschuss von rund 400.000 Tonnen aus. Auch für 2015 hat die Study Group die Erwartungen korrigiert. Sie bleiben jedoch dabei, dass es im kommenden Jahr einen Angebotsüberschuss geben wird. Er wird mit 393.000 Tonnen nur rund 200.000 Tonnen niedriger ausfallen als ursprünglich angenommen.

Der aktuelle Kupferpreis hat in dieser Woche angezogen, ob nun als Folge der neuen Prognosen oder aufgrund anderer Marktereignisse. Der Dreimonatspreis lag am gestrigen Mittwoch (15. Oktober) bei 6.745 US-Dollar je Tonne. Das sind rund 40 Dollar mehr als in der Vorwoche. Alle anderen Basismetalle haben hingegen nachgegeben. Der Dreimonatspreis für Aluminium lag gestern bei 1.940 US-Dollar je Tonne, was geringfügig weniger ist als in der Vorwoche. Vergleichsweise stark fiel der Preisrückgang für Nickel und Zinn aus. Nickel notierte bei 16.230 US-Dollar pro Tonne, das sind über 500 Dollar weniger als in der Vorwoche. Der Dreimonatspreis für Zinn lag bei 19.705 US-Dollar, was einem Preisrückgang von knapp 600 Dollar entspricht.

Weitgehend stabile Schrottpreise

Im Vergleich dazu bewegte sich der Schrottmarkt in ruhigen Bahnen. Nach Angaben des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) erlöste Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) am gestrigen Mittwoch (15. Oktober) zwischen 5.120 und 5.310 Euro je Tonne. Im Vergleich zur Vorwoche bedeutet das eine Preissteigerung um 20 Euro am unteren Ende und 40 Euro am oberen Ende. Schwerkupferschrott (Keule) stieg um 10 bis 20 Euro und notierte zwischen 4.860 und 5.080 Euro je Tonne.

Eine leichte Preissteigerung gab es auch für Aluminiumschrott. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erlöste laut VDM zwischen 1.570 und 1.730 Euro je Tonne. Das bedeutet eine Preiserhöhung um durchschnittlich 10 Euro. Der Preis für Aluminiumprofilschrott (Alter) notierte am Mittwoch zwischen 1.600 und 1.700 Euro je Tonne, was ebenfalls einer Preissteigerung um 10 Euro entspricht.

Weitgehend stabil blieben die Preise für Altzink und Bleischrott. Altzinkschrott (Zebra) erlöste am Mittwoch unverändert zwischen 1.350 und 1.410 Euro je Tonne. Weichbleischrott (Paket) kam laut VDM auf 1.360 bis 1.470 Euro je Tonne. Das bedeutet eine Preissenkung um 10 Euro am unteren Ende und 40 Euro am oberen Ende.

Etwas gefallen sind auch die Preise für Nickelschrott. V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte am vergangenen Mittwoch zwischen 1.070 und 1.100 Euro. Das bedeutet einen Rückgang um 30 Euro. V4A (Alt- und Neuschrott) erlöste zwischen 1.500 und 1.550 Euro je Tonne. Das bedeutet einen Preisrückgang um durchschnittlich 30 Euro.

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