Pilotprojekt

In Leipzig ist die Getrennterfassung von Bioabfällen noch ausbaufähig. Die Stadtreinigung startet deshalb Ende des Monats ein Pilotprojekt. Dadurch soll nicht nur die Menge gesteigert werden, sondern auch die Qualität des Bioabfalls.

Leipzig will Akzeptanz der Biotonne fördern


Die Stadtreinigung Leipzig will die Akzeptanz der Biotonne fördern. Denn bislang sind nur 58 Prozent der Haushalte an eine Biotonne angeschlossen. Mit einem Pilotprojekt, das Ende August startet, soll daher die Menge der erfassten Bioabfälle gesteigert werden. Aber auch die Qualität der Bioabfälle soll verbessert werden.

In vielen Leipziger Haushalten werden organische Küchen- und Nahrungsabfälle nach wie vor über den Hausmüll entsorgt, andererseits landen in der Biotonne auch andere Abfallarten wie Kunststofftüten und Restmüll. „Doch nur wenn der Bioabfall getrennt erfasst wird, lässt sich hochwertiger Kompost erstellen und der natürliche Kreislauf wird geschlossen“, betont Thomas Kretzschmar, Erster Betriebsleiter der Stadtreinigung Leipzig. „Verbessert sich die Qualität des Bioabfalls, können langfristig gesehen auch Kosten in der Verwertung gespart werden.“

Für das halbjährige Pilotprojekt hat die Stadtreinigung gemeinsam mit der Wohnungsgenossenschaft UNITAS eG und der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) Versuchsgebiete mit insgesamt 1.228 Haushalten ausgewählt. Die ausgewählten Haushalte erhalten ein kostenloses Starterset mit Vorsortierbehälter und 30 Papiertüten. „Die Haushalte wurden bereits angeschrieben und über das Vorhaben informiert“, erläuterte Thomas Kretzschmar. „Zudem bitten wir die Mieter, einen Fragebogen zur Bioabfallsammlung auszufüllen und bei ihrem Vermieter abzugeben.“

Bereits im Vorfeld erfolgte eine Analyse des eingesammelten Bioabfalls im Untersuchungsgebiet und auch während des Pilotprojektes wird die Qualität des Bioabfalls untersucht. Am Ende des Pilotprojektes sind die Mieter aufgefordert, mittels eines Fragebogens ihre Erfahrungen zur Bioabfallsammlung weiterzugeben.

„Gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz sind seit 2015 überlassungspflichtige Bioabfälle flächendeckend getrennt zu sammeln“, erklärt Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. „Bereits seit 1996 gilt in Leipzig der Anschlusszwang an die Biotonne. Mit Blick auf die letzten Jahre sammelten die Leipzigerinnen und Leipziger durchschnittlich 35 Kilogramm Bioabfall pro Kopf und pro Jahr. Die wertvollen organischen Reste landen jedoch zu oft im Restabfall.“

Mehr zum Thema
Kreislaufwirtschaft: Deutschland und China vereinbaren Aktionsplan
Der längste Streik in der Geschichte der IG Metall
Neuer Roboter entleert Lebensmittelgläser in Sekundenschnelle
Dopper führt digitalen Produktpass ein
„Wir bieten moderne Büroräume und günstige grüne Energie“
Nachhaltiger Flugtreibstoff SAF: Wie grün ist das Fliegen bereits?