Schiffrecycling

Der belgische Recycler wird ausgediente Kriegsschiffe der französischen Marine abwracken. Die ersten zwei von sechs französischen Altschiffen liegen bereits am Kai der Schiffsrecyclinganlage im Hafen von Gent. Damit sind die Auftragsbücher von Galloo Gent für die kommenden Jahre gut gefüllt.

Lukrativer Auftrag für Galloo Gent


Das französische Verteidigungsministerium lässt seine ausgedienten Kriegsschiffe vom belgischen Schrottrecyclingsunternehmen Group Galloo abwracken. Inzwischen ist das zweite von insgesamt sechs Schiffen im Hafen von Gent angekommen, wo die Group Galloo eine Schiffsrecyclinganlage betreibt. Damit hat Gallo Gent, auch bekannt unter seinem alten Namen Van Heyghen Recycling, qua Tonnage einen recht großen Fisch an Land gezogen. Den Wert dieses Auftrags will das Unternehmen nichts preisgeben.

Im Oktober hatte die niederländische Firma Multraship das erste französische Kriegsschiff von Brest nach Gent geschleppt, einen Torpedobootjäger. „Die Verschrottung des 2.5000-Tonnen-Schiffs wird zwölf Monate dauern“, sagt Peter Wyntin von Galloo Gent. In der Zwischenzeit seien bereits alle gefährlichen Materialien wie Asbest oder verschiedene Altöle entfernt worden. Die Fregatte, die in der vorherigen Woche dazugekommen ist, bringt 1.500 Tonnen auf die Waage.

Zwischen Ende dieses und kommenden Jahres sollen die vier anderen Schiffe nach Gent geschleppt werden. „Dabei handelt es sich um einen Zerstörer (2.500 Tonnen), eine weitere Fregatte (1.500 Tonnen) und zwei kleinere Fregatten (je 1.000 Tonnen)“, berichtet Wyntin. Die Verschrottung aller sechs Schiffe werde ungefähr 30 Monate in Anspruch nehmen.

Galloo Gent ist eine der wenigen Schiffsrecyclinganlagen in Europa, die eine dauerhafte Lizenz besitzen. 2004 hatte die Europäische Kommission das „Green Ship Recycling”-Zertifikat an Gallo Gent verliehen. Damit werden moderne Abwrackwerften ausgezeichnet, die nach strengen Umweltstandards und Sicherheitsmaßnahmen arbeiten.

Mittlerweile geben immer mehr Reeder ihre ausgedienten Schiffe in moderne Schiffsrecyclinganlagen, wie die NGO Shipbreaking Platform vor einigen Monaten zufrieden feststellte. „Eine gute Nachricht für Mensch und Umwelt sowie für Schiffsrecycler weltweit, die in moderne Anlagen investiert haben“, kommentierte Patrizia Heidegger, Geschäftsführerin der Nichtregierungsorganisation. Allerdings sei es nach wie vor so, dass die Mehrheit der Reeder noch immer an schmutzigen und gefährlichen Praktiken festhalte.

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