Beteiligung

Der Kunststoffhersteller LyondellBasell strebt eine 50 Prozent-Beteiligung am niederländischen Kunststoffrecycler QCP an. Die andere Hälfte will der Entsorger Suez übernehmen. Bei QCP stehen die Zeichen auf Wachstum: Ab kommenden Jahr wird die Produktionskapazität erhöht.

LyondellBasell will sich an Kunststoffrecycler QCP beteiligen


Der Kunststoffhersteller LyondellBasell will 50 Prozent der Anteile am niederländischen Kunststoffrecycler Quality Circular Polymers (QCP) übernehmen. Die anderen 50 Prozent sollen in den Händen des Umweltkonzerns Suez liegen. Das sieht eine Vereinbarung vor, die beide Parteien kürzlich unterzeichnet haben.

Bislang hielt Suez 45 Prozent an QCP, 20 Prozent gehörten dem QCP-Management und 35 Prozent waren in der Hand von Finanzinvestoren. Die Regulierungsbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen. Mit der Genehmigung der Übernahme rechnen die Beteiligten bis Ende dieses Jahres.

Produktionskapazität wird schrittweise erhöht

QCP wurde 2014 gegründet. Der Recycler hat seinen Sitz in Sittard-Geleen, knapp 25 Kilometer nordöstlich von Maastricht und unweit der deutschen Grenze. Im dortigen Werk werden derzeit Post-Consumer-Kunststoffe zu jährlich 25.000 Tonnen Polypropylen (PP) und hoch dichtem Polyethylen (HDPE) aufbereitet.

Ab 2018 soll die Jahreskapazität auf 35.000 Tonnen PP und HDPE und noch vor 2020 auf 50.000 Tonnen pro Jahr erhöht werden. Im Rahmen der Übernahme ist geplant, dass Suez sich um die Lieferung des Inputmaterials kümmert. Für den Vertrieb der Sekundärrohstoffe wird der Kooperationspartner LyondellBasell zuständig.

„Da die Kreislaufwirtschaft an Bedeutung gewinnt, glauben wir, dass die Nachfrage nach recycelten Materialien weiter wachsen wird“, so LyondellBasell-Geschäftsführer Bob Patel und Suez-Geschäftsführer Jean-Louis Chaussade. In einer gemeinsamen Erklärung hieß es: „Diese Akquisition kombiniert die europäische Marktdurchdringung und die technischen Fähigkeiten von LyondellBasell mit den Möglichkeiten von Suez, Abfälle zu sammeln und zu neuen Materialien zu verwerten.“ Beide sind überzeugt, mit der Akquisition ihr Wachstum in Zukunft nachhaltig zu steigern.

LyondellBasell ist nach eigenen Angaben einer der weltweit größten Hersteller von Kunststoffen, Chemikalien und Raffinerien und gilt als der weltweit größte Produzent von Polyolefinen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Rotterdam betreibt 55 Produktionsstätten in 17 Ländern und beschäftigt 13.000 Mitarbeiter. In Deutschland ist LyondellBasell in Bayreuth, Frankfurt, Hürth, Ludwigshafen, Münchsmünster und Wesseling vertreten. 2016 erzielte der Konzern einen Umsatz von rund 24,5 Milliarden Euro.

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