Zahlen für 2016

Die globale Rohstahlproduktion ist im vergangenen Jahr nur leicht gestiegen. Dass es überhaupt ein Plus gibt, ist auf eine Hand voll Länder zurückzuführen. Alle anderen Staaten haben weniger produziert – teilweise fielen die Rückgänge drastisch aus.

Magere Bilanz für weltweite Rohstahlproduktion


Die weltweite Rohstahlproduktion ist im vergangenen Jahr auf 1,628 Milliarden Tonnen geklettert. Das entspricht einem Anstieg von 0,8 Prozent gegenüber 2015, wie aus aktuellen Zahlen der World Steel Association (worldsteel) hervorgeht.

Dass die Produktionszahlen trotz der widrigen Umstände für die Stahlindustrie nach oben gingen, ist vor allem auf China zurückzuführen, dem weltweit größten Stahlproduzenten. Die Volksrepublik hat im vergangenen Jahr 808,4 Millionen Tonnen Rohstahl hergestellt – 1,2 Prozent mehr als 2015. Damit entfällt fast die Hälfte der globalen Produktion auf China.

Aber auch Indien erhöhte die Stahlproduktion. Laut worldsteel hat das Land im vergangenen Jahr 95,6 Millionen Tonnen Rohstahl hergestellt und damit 7,4 Prozent mehr als 2015. Alle anderen großen asiatischen Stahlproduzenten haben dagegen rückläufige Zahlen aufzuweisen: Japan hat 104,8 Millionen Tonnen produziert, was einem Minus um 0,3 Prozent entspricht. Südkorea hat 68,6 Millionen Tonnen (minus 1,6 Prozent) hergestellt.


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In Europa zeigt sich ein ähnliches Bild. Hier sticht lediglich Italien mit einem Produktionszuwachs hervor. Das Land hat 23,3 Millionen Tonnen Rohstahl hergestellt, was einem Plus von 6,0 Prozent gegenüber 2015 entspricht. Deutschland dagegen hat mit 42,1 Millionen Tonnen Rohstahl ein Minus von 1,4 Prozent erzielt. Spanien hat 13,7 Millionen Tonnen (minus 0,8 Prozent) hergestellt.

Insgesamt hat die EU28 im vergangenen Jahr 162,3 Millionen Tonnen Rohstahl produziert, was einem Minus von 2,3 Prozent entspricht. In der Folge ist auch der Anteil der EU-28 an der Weltproduktion um 0,3 Prozentpunkte auf 10,0 Prozent gesunken.

Brasiliens Produktion stark rückläufig

Die Rohstahlproduktion Nordamerikas ist im vergangenen Jahr auf der Stelle getreten. Mit 111,0 Millionen Tonnen wurde nämlich exakt dieselbe Menge Rohstahl erzeugt wie im Jahr 2015. Die USA haben zwar am meisten erzeugt (78,6 Millionen Tonnen), aber dennoch schlägt hier ein Minus von 0,3 Prozent zu Buche.

Den stärksten Rückgang mussten die Länder Südamerikas hinnehmen. Mit 39,2 Millionen Tonnen hat diese Region ein sattes Minus von 10,6 Prozent erzielt. Der größte Produzent, Brasilien, hat mit 30,2 Millionen Tonnen Rohstahl ein ähnlich großes Minus zu verzeichnen, nämlich 9,2 Prozent.

In den GUS-Staaten wurden im vergangenen Jahr 102,4 Millionen Rohstahl hergestellt. Gegenüber 2015 ist das ein Anstieg um 0,8 Prozent. Dieser Zuwachs ist allein auf die Ukraine zurückzuführen. Das Land verzeichnet im Vergleich zu 2015 einen Anstieg um 5,5 Prozent auf 24,2 Millionen Tonnen Rohstahl. Russland dagegen wartet mit einem leichten Minus auf: Mit 70,8 Millionen Tonnen hat das Land 0,1 Prozent weniger Rohstahl erzeugt.

Nach oben zeigen hingegen die Zahlen für die Türkei. Laut worldsteel hat die Türkei 33,2 Millionen Tonnen Rohstahl hergestellt. Das entspricht einem Anstieg um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.


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Quelle: wordsteel

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