Ausblick für 2016

Der Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland kommt nicht vom Fleck. In diesem Jahr erwartet der VDMA ein Nullwachstum. Das Auslandsgeschäft bleibe wichtigster Wachstumstreiber, so der Branchenverband auf der IFAT.

Maschinen- und Anlagenbauer treten auf der Stelle


In diesem Jahr präsentieren sich sechs VDMA-Fachverbände mit 165 Mitgliedsunternehmen auf der IFAT in München, darunter auch der Fachverband Abfall- und Recyclingtechnik. Eines verbindet die Fachverbände. Allen fällt es derzeit schwer, neue Geschäfte zu machen.

VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann führte heute auf der Pressekonferenz des Verbands viele Gründe für diese Entwicklung an. Er verwies auf die Sanktionen gegen Russland, Bürgerkriege im Nahen Osten, die Wachstumsverlangsamung in China oder die Rezession in Brasilien. Zudem fehle in Europa noch immer eine „echte Investitionsdynamik“. In der Folge könne „der gesamte deutsche Maschinenbau 2016 derzeit nur mit einem Nullwachstum der Produktion im Vergleich zum Vorjahr rechnen“, sagte er auf der IFAT. Diese Null zu erreichen, werde ein Kraftakt.

Dennoch äußerte sich Brodtmann zuversichtlich. „Gerade die Umwelttechnologien sind ein Feld, auf dem viele Länder der Erde noch großen Nachholbedarf haben. Das bietet unseren Unternehmen Chancen“. Zudem wertete er die Exportquoten der Unternehmen – zwischen 50 und 80 Prozent – in den ausstellenden Fachzweigen als ein deutliches Zeichen für den Erfolg auf den internationalen Märkten.

Exportgeschäft zieht an

Das Auslandsgeschäft ist mehr denn je wichtigster Wachstumsmotor für die Branche. Das zeigt sich auch am Beispiel der Abfall- und Recyclingtechnik. „Wie schon im zurückliegenden Berichtsjahr kompensiert das stärker werdende Exportgeschäft die weiterhin nur zögerlich erwachende Inlandsnachfrage“, sagte der Vorsitzende des Fachverbands Abfall- und Recyclingtechnik im VDMA Michael Ludden. Der internationale Anteil am Neugeschäft aller befragten Unternehmen liege inzwischen bei durchschnittlich 79 Prozent.

Das erklärt, warum die deutschen Hersteller von Abfall- und Recyclingtechnik trotz nachlassendem Umsatzwachstum den konjunkturellen Herausforderungen zuversichtlich entgegen sehen. „Inzwischen drehen die Konjunkturindikatoren leicht in eine positivere Richtung“, erklärte Ludden. Dies mache Hoffnung für „einen insgesamt positiven Geschäftsverlauf in 2016.“

Mehr zum Thema
Wird die Energie- und Antriebswende ausgebremst?
Alternative Papiersorten: Wie gut sind die Top Ten wirklich?
Der längste Streik in der Geschichte der IG Metall
Dopper führt digitalen Produktpass ein
Rohstoffimporte: „Höchste Zeit für einen Kurswechsel“
Gute Nachfrage lässt Altpapierpreise steigen
Deutsche Industrie weiter im Plus
„Wir bieten moderne Büroräume und günstige grüne Energie“