Bilanz 1. Halbjahr

Das erste Halbjahr 2016 verlief für die österreichische Mayr-Melnhof-Gruppe erfolgreich. Doch der Papierhersteller warnt: Die Lage auf den europäischen Karton- und Faltschachtelmärkten beginnt sich zu verschärfen. Der Druck auf die Marge wird steigen.

Mayr-Melnhof: Druck auf Marge steigt


Die Mayr-Melnhof Gruppe konnte im ersten Halbjahr 2016 Umsatz und Ergebnis verbessern. Wie das Unternehmen mitteilt, stiegen die konsolidierten Umsatzerlöse um 6,8 Prozent auf 1,142 Milliarden Euro. Auch die Ergebnisentwicklung zeigt nach oben. Das betriebliche Ergebnis erhöhte sich um 14,8 Prozent auf 110,8 Millionen Euro. Der Periodenüberschuss verbesserte sich somit um 19,6 Prozent auf 80,4 Millionen Euro.

Wie aus den Geschäftszahlen hervorgeht, resultiert die Zunahme insbesondere aus dem akquisitionsbedingt höheren Geschäftsvolumen von MM Packaging. Der Konzern hatte im vierten Quartal des vergangenen Jahres eine französische Faltschachtelgruppe erworben.

Entsprechend kletterten die Umsatzerlöse um 12,2 Prozent auf 671,3 Millionen Euro. Das betriebliche Ergebnis erhöhte sich um 29,0 Prozent auf 71,7 Millionen Euro. Die Operating Margin lag bei 10,7 Prozent nach 9,3 Prozent im ersten Halbjahr des Vorjahres.

Fehlende Nachfrageimpulse

Die verarbeitete Tonnage bei MM Packaging stieg um 6,1 Prozent auf 380.000 Tonnen. Laut Mayr-Melnhof verlief die Nachfrage auf dem europäischen Faltschachtelmarkt während der ersten sechs Monate 2016 „verhalten und antriebslos“. Auch Kernmärkte wie Deutschland seien davon erfasst, wodurch die Lage gedämpft bleibe.

In der Division MM Karton gingen die Umsatzerlöse um 0,1 Prozent auf 521,9 Millionen Euro zurück. MM Karton ist nach eigenen Angaben weltweit führend in der Herstellung von gestrichenem Recyclingkarton mit einer wachsenden Position in Frischfaserkarton. Insgesamt verfügt der Konzern über sieben europäische Standorte mit einer Gesamtjahreskapazität von mehr als 1,7 Millionen Tonnen.

Im ersten Halbjahr erhöhte sich die produzierte Tonnage bei MM Karton marginal um 0,2 Prozent auf 839.000 Tonnen. Die Kapazitätsauslastung lag damit bei 97 Prozent. Das betriebliche Ergebnis fiel um 4,4 Prozent auf 39,1 Millionen Euro.


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Wie Mayr-Melnhof hervorhebt, beginne sich die Lage auf den europäischen Karton- und Faltschachtelmärkten zu verschärfen. Infolge ausreichend vorhandener Kapazitäten erhöhe sich der Druck auf Preise und damit auf die Margen.

„Wie bereits im ersten Halbjahr bleiben die konsequente Preispolitik und die Behauptung unserer Marktanteile höchste Priorität“, so der Konzern. „Darüber hinaus verstärken wir das breit gesetzte Spektrum von Kostensenkungsmaßnahmen zur nachhaltigen Absicherung unserer Wettbewerbsstärke und der Ergiebigkeit unseres Geschäftes.“ Die starke Entwicklung im ersten Halbjahr werde dennoch eine Herausforderung für die zweite Jahreshälfte sein.

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