Halbjahresbilanz der MM Gruppe

Besseres Ergebnis, gestiegener Umsatz und hohe Auslastung: Die vergangenen sechs Monate liefen gut für den Papierhersteller Mayr-Melnhof. Für das zweite Halbjahr rechnet das Unternehmen mit einem stabilen Marktumfeld.

Mayr-Melnhof Gruppe steigert Ergebnis und Auslastung


Die österreichische Aktiengesellschaft Mayr-Melnhof Karton (MM) blickt zufrieden auf das erste Halbjahr 2015. Laut aktueller Bilanz konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr um 3,5 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro gesteigert werden. Das Ergebnis vor Steuern lag bei 90,8 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 9,8 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten 2014. Unterm Strich verzeichnete das Unternehmen einen Nettogewinn von 67,2 Millionen Euro (1. Halbjahr 2014: 61,0 Millionen Euro).

Dabei trugen sowohl die Division Karton als auch die Division Packaging zum Umsatzwachstum bei. Beide Geschäftsbereiche entwickelten sich aus Sicht des Unternehmens positiv. So erzielte das Kartongeschäft einen Umsatz von 522,4 Millionen Euro – ein Plus von rund 2 Prozent gegenüber dem Vorjahreshalbjahr. Das betriebliche Ergebnis stieg um rund 5 Prozent auf 40,9 Millionen Euro.

Grund für die gute Entwicklung des Kartongeschäfts ist dem Halbjahresbericht zufolge die solide Nachfrage auf dem europäischen Kartonmarkt. Rund 84 Prozent der Produkte (1. Halbjahr 2014: 82 Prozent) konnten in Europa abgesetzt werden, 16 Prozent gingen in die Märkte außerhalb Europas (1. Halbjahr 2014: 18 Prozent). Zudem erhöhte sich der durchschnittliche Auftragsbestand deutlich: von 58.000 Tonnen in den ersten sechs Monaten 2014 auf nun 91.000 Tonnen. Die Auslastung der Produktionskapazitäten stieg damit auf 99 Prozent. Unterm Strich produzierte das Unternehmen mit 837.000 Tonnen im 1. Halbjahr 2015 rund 4 Prozent mehr Karton als im Vergleichzeitraum 2014.

Bereich Verpackung mit guten Ergebnis

Ähnlich verlief das Verpackungsgeschäft. Der Umsatz stieg um 4,4 Prozent auf 598,2 Millionen Euro (1. Halbjahr 2014: 573,0 Millionen Euro). Das betriebliche Ergebnis erhöhte sich auf 55,6 Millionen und lag um 11,9 höher als im ersten Halbjahr 2014. Die verarbeitete Tonnage konnte ebenfalls gesteigert werden, und zwar um 2 Prozent von 351.000 Tonnen auf 358.000 Tonnen.

Trotz der guten Zahlen zieht der Konzern aber ein nüchternes Fazit: Ein nachhaltiger Aufschwung bleibe weiter nicht erkennbar. Zwar sei die Faltschachtelnachfrage auf den europäischen Hauptmärkten sehr stabil. Demgegenüber sei die konjunkturelle Abschwächung in Emerging Markets, wie Südamerika, jedoch spürbar.

Dennoch erwartet die MM Gruppe aufgrund der aktuellen Auftragslage in beiden Divisionen für das zweite Halbjahr „Kontinuität auf gutem Niveau“. Es sei „mit anhaltend zufriedenstellender Auslastung im Konzern zu rechnen.“ In den Emerging Markets, wie etwa Südamerika, geht der Konzern allerdings von einer schwächeren Konjunktur aus.

Neue Märkte in Südostasien

Um das aufzufangen, will der Konzern frühzeitig neue Märkte erschließen. So soll das Faltschachtelgeschäft in Südostasien ausgebaut werden. Dafür werde der Standort MM Packaging Vidon in Vietnam weiter entwickelt, heißt es im Bilanzbericht. Die Produktion des Start-up-Betriebes MM Packaging Malaysia soll bis Jahresende 2015 in den vietnamesischen Standort integriert werden.

Darüber hinaus hat der Papierhersteller investiert. Im Juli wurde der Kaufvertrag zwischen der Division Packaging und dem französischen Unternehmen Ileos unterzeichnet. Das Unternehmen erzeugt laut MM an fünf Standorten in Frankreich Faltschachteln für die Pharmaindustrie und an weiteren zwei Standorten Faltschachteln für Luxus- und Kosmetikartikel.

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