Zahlen für 3. Quartal

Für den österreichischen Papierhersteller Mayr-Melnhof läuft das aktuelle Geschäftsjahr besser als im Jahr zuvor. Doch der Zuwachs ist nur auf die Sparte Packaging zurückzuführen. In der Sparte Karton ist das Ergebnis rückläufig, wie die aktuellen Quartalszahlen zeigen.

Mayr-Melnhof verbucht Minus für Karton-Sparte


Der österreichische Papierhersteller Mayr-Melnhof (MM) hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres sowohl Umsatz als auch Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Wie die Bilanz von MM zeigt, stieg der konsolidierte Umsatz um 5,9 Prozent auf 1,71 Milliarden Euro. Das betriebliche Ergebnis verbesserte sich um 3,6 Prozent auf 160,2 Millionen Euro.

Den Umsatzanstieg führt MM vor allem auf den Kauf einer französischen Faltschachtelgruppe im vergangenen Jahr zurück. Die Ergebnissteigerung hingegen ist ausschließlich auf die Sparte Packaging zurückzuführen. In der Sparte Karton musste der Hersteller Einbußen in Kauf nehmen. „Einer deutlichen Zunahme bei MM Packaging stand ein Rückgang bei MM Karton gegenüber“, heißt es im aktuellen Geschäftsbericht.

Hintergrund sind laut MM die gestiegenen Altpapierpreise, die in den vergangenen Monaten auf das Ergebnis und die Marge gedrückt haben. MM Karton ist nach eigenen Angaben der weltweit führende Hersteller von gestrichenem Recyclingkarton. Für die ersten drei Quartale 2016 stellt sich die wirtschaftliche Situation bei MM Karton wie folgt dar:

  • In den ersten drei Quartalen 2016 erzielte MM Karton einen Umsatz von 777,5 Millionen Euro – rund 10 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum.
  • Das betriebliche Ergebnis ist um knapp 12 Millionen Euro auf 54,4 Millionen gefallen.
  • Die Marge fiel von 8,4 auf 7 Prozent.
  • Der Absatz erhöhte sich um 0,5 Prozent auf 1,26 Millionen Tonnen. Die Produktion hingegen ging um 0,3 Prozent auf 1,25 Millionen Tonnen zurück.
  • Um die Marge wieder zu erhöhen, will MM im vierten Quartal die Preise für Recyclingkartonprodukte anheben.

Besser lief es für MM im Bereich Packaging. Durch eine Steigerung der Kosteneffizienz, die Entwicklung neuer Produkte und die Absicherung von Marktanteilen sowie dem Zukauf in Frankreich stiegen die Kennzahlen teilweise deutlich:

  • Die Umsatzerlöse verbesserten sich um 11 Prozent auf 1,01 Milliarden Euro.
  • Das betriebliche Ergebnis stieg um 20 Prozent auf 105,8 Millionen Euro.
  • Auch die Marge kletterte leicht nach oben: von 9,7 auf 10,4 Prozent.
  • Die verarbeitete Tonnage erhöhte sich um 4,6 Prozent auf 570.000 Tonnen.

In einem Ausblick bezeichnet der Papierhersteller den europäischen Kartonverpackungsmarkt weiterhin als „herausfordernd“. Der Wettbewerb sei hoch, es gebe genug Kapazitäten und die Abnehmerbranchen setzen zunehmend auf Optimierung – das alles erhöhe den Druck auf Margen und Mengen. Insgesamt rechnet die Konzernspitze aber mit einem positiven Gesamtjahr. Man werde den Wachstumskurs daher „wie bisher risikobewusst fortsetzen“.

© 320°/ek | 15.11.2016

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