Aufbereitung von Abwasser

In Schmutzfangmatten landet jede Menge organischer, mineralischer Dreck, teilweise sind auch Schwermetalle darunter. Bei der Reinigung landen diese Stoffe im Abwasser. Mit Hilfe von Schwerkraft kann das Abwasser wiederverwendet werden, wie ein Praxisbeispiel zeigt.

Mechanische Reinigung via Endlosfilter


Die Walter Greif GmbH ist ein Dienstleister für Mietwäsche. Die Augsburger Firma stellt für Hotels und Restaurants die nötige Wäsche, Kleidung und Bettwaren zur Verfügung. Auch Schmutzfangmatten für das Abtreten der Schuhe gehören zum Sortiment.

Die Firma stellt die Utensilien nicht nur zur Verfügung, sie holt die gebrauchten Stücke auch wieder ab und übernimmt das Waschen und die Pflege. Im Fall der Schmutzfangmatten heißt das, dass die Matten voll mit organischem, mineralischem Dreck sind. Teilweise befinden sich auch Schwermetalle darunter. Nach der Reinigung landen diese Stoffe dann im Abwasser von Greif.

Das Unternehmen hat deshalb nach einer Lösung gesucht, diese Abwässer wieder aufzubereiten. Fündig geworden sind die Verantwortlichen beim baden-württembergischen Anlagenbauer Leiblein. Seit Kurzem steht nun in Augsburg eine Kompaktanlage mit Endlosbandfilter. Die Anlage ist auf einen Durchsatz von maximal fünf Kubikmeter je Stunde und eine Schmutzmenge von circa 10 Kilogramm je Stunde ausgelegt.

Entwässerung mit Schwerkraft

Zunächst wird das Abwasser nach der Wäsche in die Anlage gepumpt, wo eine Pendelanlage in zwei Behältern die Behandlung übernimmt. Im ersten Behälter erfolgt ein chemischer Schritt mit Fäll- und Flockungsmitteln, im zweiten Behälter die mechanische Schlammentwässerung mit Zuführung auf einen Endlosbandfilter. Das gereinigte Wasser wird in die Kanalisation abgeführt oder in der Waschanlage als Brauchwasser weiter verwendet.

Nach Angaben von Leiblein läuft der Prozess der Schlammentwässerung rein mechanisch mit Hilfe der Schwerkraft ab. Mittels der schrägen Ebene, über die das Band laufe, sei gewährleistet, dass der untere Bereich filtert und der obere Bereich den Filterkuchen aufbaut. Anschließend wird der erzeugte Filterkuchen in einen Entwässerungscontainer abgestreift. Dort kann er über ein Filtervlies aus acht Millimeter dicken Geo-Textil weiter entwässert werden. Schließlich wird er entsorgt.

Nachträgliche Anpassung kein Problem

Wie Leiblein betont, kann der Durchsatz der Anlage einer eventuell steigenden Schmutzwassermenge angepasst werden. Weitere Filtrationsmodule seien parallel integrierbar. Zudem lasse sich die Dosiertechnik von Fäll- und Flockungs- und Fällmitteln problemlos der veränderten Abwasserzusammensetzung angleichen.

Auch die ursprüngliche Installation habe sich als unproblematisch herausgestellt, so der Anlagenbauer. Die Anlage wurde zunächst bei Leiblein vormontiert, per Lkw nach Augsburg transportiert und dort auf vorbereitete Fundamente errichtet. Die Integration in das vorhandene Reinigungssystem der Schmutzfangmatten sei ebenfalls unkompliziert gewesen.

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