Stärkere Rücknahme

Im vergangenen Jahr konnten mehr Aluminiumschrotte aus dem Hochbau wiederverwertet werden. Experten sagen noch ein weiteres Wachstum voraus: In den kommenden zehn Jahren soll sich die Menge verdoppeln.

Mehr Aluminiumschrott aus dem Hochbau


Beim Bau neuer Gebäude und Rückbau alter Gebäude fallen jährlich bundesweit rund 93.000 Tonnen Aluminium-Altmaterial an. Davon konnten im vergangenen Jahr jede vierte Tonne, also rund 23.000 Tonnen zurückgewonnen werden, rechnet der Verein Aluminium und Umwelt im Fenster- und Fassadenbau (AUF) vor.

Wie der Verein mitteilt, fielen knapp zwei Drittel oder 58.700 Tonnen der im Hochbau anfallenden Aluminiumschrotte bei Abbruch-, Entkernungs- oder Demontagearbeiten an. Ein weiteres Drittel (34.600 Tonnen) stammt direkt aus der Produktion und Verarbeitung von Aluminium-Bauteilen für Fenster, Türen, Fassaden und sonstige Ausrüstungsgegenstände für den Hochbaubereich.

aluminium---verwendete-menge-in-deutschland-nach-sektoren-2014Ein beträchtlicher Teil der anfallenden Aluminiumschrotte geht jedoch ins Ausland. Laut AUF würden knapp 40 Prozent der anfallenden Aluminiumschrotte exportiert – vorwiegend ins europäische Ausland. Die übrigen rund 60 Prozent gelangten in Deutschland in das Recycling oder würden direkt wieder eingeschmolzen. Aus den erschmolzenen Press- und Walzbarren seien 2015 etwa 43.000 Tonnen erneut in die Herstellung von Hochbauprodukten gegangen.

Aufkommen wird sich verdoppeln

Für die kommenden 10 Jahre erwartet der AUF, dass sich die Gesamtmenge von Altmaterial aus dem Hochbaubereich etwa verdoppeln wird. „Es kommt jetzt darauf an, einen möglichst großen Anteil an dieser Menge in den geschlossenen Wertstoffkreislauf zu integrieren“, sagte AUF-Vorstand Walter Lonsinger. „Nur im geschlossenen Wertstoffkreislauf erzielen wir den optimalen ökologischen Footprint für unsere Produkte.“

Der AUF ist nach eigenen Angaben eine Recycling-Initiative von 170 deutschen und europäischen Unternehmen. Der Verein wurde 1994 gegründet und 2010 neu aktiviert. Ziel der Verbandsarbeit ist ein geschlossener Wertstoffkreislauf für Aluminiumprofile und Aluminiumbauteile aus dem Hochbaubereich und der Produktion. Gesammelt werden Fenster und Fensterbänke, Türen und Tore, Sonnenschutzanlagen, Dach- und Wandverkleidungen, Innenausstattungen sowie Profilreste aus der Fertigung und Spanreste aus der Produktion.

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