Aufbereitung von Bioabfällen

Die Aufbereitung von Biomüll zu hochwertigem Kompost kann sich schwierig gestalten. Vor allem dann, wenn zu viele Fremdstoffe enthalten sind und zugleich die Anforderungen an die Kompostqualität zunehmen. Eine zweite Siebung mit Windsichtung kann jedoch helfen, die Kompostqualität zu steigern, wie ein Praxisbeispiel zeigt.

Mehr Kompost durch zweite Siebung


Der Anteil der Störstoffe im Biomüll ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Das stellt viele Komposthersteller vor Probleme. Auch der bayerische Kommunalentsorger VIVO muss sich den Anforderungen stellen. Er hat deshalb technisch aufgerüstet, um den Plastikteilchen Herr zu werden.

In seiner Kompostanlage in Warngau südlich von München verarbeitet VIVO jährlich etwa 15.000 Tonnen Bioabfälle. Angeliefert werden sie aus den 17 umliegenden Gemeinden im Landkreis Miesbach. Nach der Vergärung wird das Material mit frischer, strukturreicher Organik vermischt und anschließend in einem der sechs baugleichen Rottetunnel eingetragen. Zum gleichmäßigen Abbau wird es wiederholt umgesetzt.

Vier Wochen später ist der Bioabfallkompost fertig. Danach wird er auf eine Korngröße von 0 bis 15 Millimeter abgesiebt. Schließlich wird der Kompost über eine nachgeschaltete Windsichtung von Folien und Kunststoffresten befreit.

Sternsieb-Maschine mit Windsichtung

Gleichwohl befindet sich verfahrensbedingt noch Kompost im Siebüberlauf, der zu Knollen verklumpt. Deshalb muss das Material mit einem schnelllaufenden Schredder nachzerkleinert und nochmals gesiebt werden. Das Problem bei diesem Schritt ist vor allem, die Fremdstoff-Grenzwerte für den gütegesicherten Kompost zu erfüllen: „Holen wir die Kunststoffreste vorher nicht heraus, werden sie mitzerkleinert und landen im Produkt“, sagt der Leiter des Kompostwerks, Klaus Rohm.

Um dem zu begegnen, testete Rohm unterschiedliche Sternsiebmaschinen mit Windsichtung und entschied sich schließlich für das Modell Multistar S3 von Komptech. Wie er betont, eigne sich die Maschine vor allem für kleinere Anlagen wie in Warngau. Die Maschine sei kompakt und biete den Vorteil zweier Windsichter direkt über Mittel- und Grobkorn.

Laut Komptech zeichnet sich das Verfahren dadurch aus, dass das Material durch die Bewegungen der Sterne auf dem Siebdeck stark bewegt und aufgeworfen wird. Der Windsichter darüber könne in der Folge die Leichtstoffe viel besser absaugen. „Als Siebschnitt bei der zweiten Siebung nehmen wir null bis zehn Millimeter. Damit holen wir noch jede Menge Kompost aus dem zerkleinerten Überlauf heraus“, erklärt Rohm. Und der Grenzwert an Fremdstoffen im Kompost würde auf diese Weise ebenfalls eingehalten.

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