Markt für Kunststoffe

Der Trend zu mehr Kunststoffen in Automobilen setzt sich fort. Laut einer Studie wird der Einsatz von Kunststoffen in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Die Untersuchung zeigt, welche Kunststoff-Typen besonders gefragt sind.

Mehr Kunststoffe für die Automobilindustrie


Türverkleidungen, Scheinwerfer, Schalter, Batteriegehäuse, Ölwannen und vieles mehr: Kunststoffe sind aus dem Fahrzeugbau nicht mehr wegzudenken. Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens Ceresana liegt die Nachfrage der Auto-Industrie nach Kunststoffen derzeit bei mehr als 15 Millionen Tonnen pro Jahr – Tendenz steigend.

Wie die Analysten herausgefunden haben, war der wichtigste Einsatzbereich im vergangenen Jahr 2015 der Motorraum inklusive Kraftstoffsystem. Hier wurden rund 2,6 Millionen Tonnen Kunststoffe verbaut. Die anderen Anwendungsbereiche – ‚Sitze und Polsterungen’, ‚Innenverkleidungen’, ‚Armaturen’, ‚Stoßstangen und Beleuchtungen’, Außenverkleidungen, ‚Elektrik & Elektronik’ und ‚Sonstiges’ – folgen auf den weiteren Plätzen.

Zunehmen soll in den kommenden 7 Jahren vor allem der Bedarf für Außenverkleidungen, so die Analysten. Sie rechnen in diesem Anwendungsbereich mit einem durchschnittlichen Anstieg von jährlich 4,5 Prozent.

Polyurethan knapp hinter Polyethylen

Der meistgebrauchte Kunststoff in Autos ist Ceresana zufolge Polypropylen (PP). Auf diese Sorte entfielen rund 28 Prozent der gesamten Nachfrage – also 4,2 Millionen Tonnen. Die vergangenen 8 Jahre betrachtet, habe der PP-Verbrauch der Fahrzeugindustrie weltweit um durchschnittlich 3,1 Prozent pro Jahr zugelegt. Polypropylen wird zu gut einem Drittel für Stoßstangen und die Beleuchtung verwendet.

Im Bereich Motorraum und bei den Kraftstoffsystemen setzen die Hersteller zunehmend auf Polyethylen, vor allem auf die Sorten HDPE (high density), LDPE (low density) und LLDPE (linear low density). Rund 45 Prozent der PE-Nachfrage geht in diesen Bereich, wobei HDPE der dominierende Produkttyp sei.

Der Polyethylen-Verbrauch liegt den Analysten zufolge mit einem Volumen von insgesamt fast drei Millionen Tonnen knapp vor Polyurethan (PUR). Die PUR-Nachfrage ist laut Studie seit 2007 um durchschnittlich 3,6 Prozent pro Jahr gewachsen. Das Material werde insbesondere im Bereich Sitze und Polsterungen eingesetzt.

Die Marktstudie „Kunststoffe im Automobil“ umfasst 420 Seiten. Das Papier kann für einen Preis ab 2.900 Euro hier bestellt werden.

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