Bilanz 2016

Für den österreichischen Anlagenbauer Binder+Co verlief das zurückliegende Geschäftsjahr durchwachsen. Zwar legte der Umsatz deutlich zu und es konnten wesentlich mehr Aufträge akquiriert werden. Dennoch blieb das Ergebnis unter den Erwartungen.

Mehr Umsatz, weniger Gewinn


Eigentlich könnte Binder+Co mit dem Geschäftsjahr 2016 zufrieden sein. Die Bilanz weist Aufträge im Wert von gut 122 Millionen Euro und einen Konzernumsatz von 120 Millionen Euro – plus 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr – aus. Aber das Ergebnis ist dennoch rückläufig. Das Ergebnis vor Steuern sank um 0,83 auf knapp 4,5 Millionen Euro.

„Auf das Geschäftsjahr 2016 blicken wir mit einem lachenden, aber auch einem weinenden Auge zurück“, sagte Karl Grabner, Mitglied Binder+Co-Vorstands. „Denn einerseits haben wir im Umsatz und im Auftragseingang deutlich zugelegt und neue Rekordwerte erzielt. Andererseits konnte das EBT nicht mit diesem Wachstum mitziehen.“ Als Grund benennt das Unternehmen den verschärften Wettbewerb und den damit einhergehenden Margendruck.

Insgesamt entwickelten sich die Absatzmärkte sehr unterschiedlich. So blieb die Nachfrage in EU-Europa auf niedrigem Niveau stabil. Hingegen weist die Nachfrage im nordamerikanischen Markt nach oben. Eine verstärkte Nachfrage verzeichnete der Anlagenbauer nach eigener Aussage aus der Grundstoffindustrie. Hier sorge insbesondere der Kalibergbau weltweit für einen deutlichen Schub.

Starker Export

Das Segment mit dem stärksten Umsatz war 2016 die Aufbereitungstechnik (Sieben, Nass-Aufbereiten, Trocknen und Zerkleinern). Damit erlöste der Anlagenbauer rund 59 Millionen Euro – knapp 12 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Ebenfalls zulegen konnte das Segment Umwelttechnik. Für Maschinen zur Aufbereitung von Recyclingstoffen wie Glas-, Papier- und Kunststoff notierte Binder+Co einen Umsatz von rund 32 Millionen Euro in die Bücher. 2015 waren es nur circa 23 Millionen Euro. Auch im Segment Verpackungstechnik wurde der Umsatz um circa 4,7 auf rund 29,87 Millionen Euro ausgebaut.

93,0 Prozent der Umsätze erzielte Binder+Co 2016 außerhalb des Heimmarkts Österreich. In seinem größten Absatzmarkt EU erlöste das Unternehmen dabei etwa 41 Prozent des Umsatzes. Im Geschäftsjahr 2015 waren es noch 36,7 Prozent. Mit dem Export in sonstige Länder Europas einschließlich Russland wurden 14 Prozent des Umsatzes (2015: 15,1 Prozent) erlöst.

Auf Platz zwei folgte die Region Asien/Australien. Gut 26 Prozent steuerte dieser Absatzmarkt zum Umsatz bei – ein leichtes Minus gegenüber dem Vorjahr von 1,3 Prozent. Im nordamerikanischen Markt wurden 7,4 Prozent des Auslandsumsatzes erlöst. Auch hier mussten die Österreicher einen Rückgang um 1,6 Prozent hinnehmen. Kleinster Absatzmarkt war Afrika. Mit dem Export in die Region wurden 5,2 Prozent des Umsatzes generiert (2015: 4,8 Prozent).

Besseres Ergebnis angepeilt

Für die kommenden Jahre geht der österreichische Anlagenbauer davon aus, dass die Umsatzbeiträge aus den Regionen Asien/Australien sowie Nord- und Südamerika zunehmen werden. Für das laufende Geschäftsjahr sieht sich das Management auf gutem Weg. Der Auftragsstand in Höhe von gut 47 Millionen Euro per Ende 2016 sei eine gute Ausgangsbasis. Hauptziel für 2017 ist laut Binder+Co eine Anhebung des Ergebnisses.

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