Umbau in Papierfabrik

Der österreichische Papierhersteller Heinzel baut seinen Standort in Laakirchen um. Künftig soll dort auch Verpackungspapier auf Altpapierbasis hergestellt werden. Bei der Neuausrichtung sollen 100 Stellen wegfallen.

Mehr Verpackungs- statt Magazinpapier: Heinzel strukturiert um


Der Papierhersteller Heinzel Group will die Produktion am Standort Laakirchen in Österreich umstrukturieren. Künftig sollen dort rund 450.000 Jahrestonnen Wellpappen-Rohpapiere hergestellt werden, wie das Unternehmen mitteilt. Zugleich soll die Produktion für grafische Papiere effizienter gestaltet werden.

Heinzel will dafür in den kommenden Jahren rund 100 Millionen Euro investieren. Geplant sind umfangreiche Umbau- und Erweiterungsarbeiten an den beiden Papiermaschinen PM10 und PM11. Bisher werden an dem Standort in Österreich auf der PM10 etwa 250.000 Tonnen grafische Papiere jährlich hergestellt. Die PM11 lieferte weitere 300.000 Tonnen dazu. In den kommenden Jahren soll die PM10 so umgebaut werden, dass sie künftig 450.000 Tonnen Wellpappenrohpapiere pro Jahr herstellen kann. Die Wellpappe soll auf dabei Altpapierbasis mit einer Breite von 7,50 Metern produziert werden.

Bekenntnis auch zu grafischen Papieren

Die zweite Papiermaschine möchte Heinzel so umrüsten, dass dort zu den derzeitigen 300.000 Tonnen weiter 50.000 Tonnen grafische Papiere hergestellt werden können. Der Fokus der PM11 soll dabei auf Papieren für den Offset-Druck mit hohem Altpapier-Anteil liegen.

Für den Geschäftsführer von Laakirchen Papier – einer Tochter der Heinzel Group – ist der Umbau ein „deutliches Bekenntnis zur Produktion von Pressepapieren“. Die modifizierte Maschine ermöglich laut Mark Lunabba, die Kosten bei den grafischen Papieren zu verbessern und auch bei sinkender Nachfrage „langfristig bestehen zu können“.

Auch für die Herstellung der grafischen Papiere setzt Heinzel künftig auf Altpapier – bisher lag dort der Einsatz bei rund 70 Prozent. Nach Angaben von Nachrichten.at werden bei dem Umbau, der ab sofort beginnen soll, auch Arbeitsplätze gestrichen. Von den derzeit 500 sollen in ein paar Jahren nur noch 400 Mitarbeiter benötigt werden. Der Konzern betont aber, dass ein Großteil der Streichungen über Pensionierungen und „natürliche Abgänge“ abgewickelt werden könne.

Die Heinzel Group ist Teil der Heinzel Holding und stellt an vier Industriestandorten mit den Unternehmen Zellstoff Pöls AG (Österreich), Laakirchen Papier AG (Österreich), Raubling Papier GmbH (Deutschland ) und AS Estonian Cell (Estland) Marktzellstoff, Magazinpapier und Wellpappenrohpapier hier. Im Jahr 2015 setzte die Heinzel Group 1,48 Milliarden Euro um. Das EBIT lag bei 94,2 Millionen Euro.

© 320°/ek | 16.08.2016

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