Marktbericht für NE-Metalle

Die Metallpreise standen in dieser Woche weiter unter Druck. Vor allem Kupfer musste Einbußen hinnehmen. Die Auswirkungen auf die Metallschrottpreise sind bereits erkennbar: Allgemein tendieren die Schrottpreise seitwärts bis abwärts.

Metall-Schrottpreise geben zum Jahresende nach


Die Notierungen an der Londoner Metallbörse LME tendierten in dieser Woche geschlossen nach unten. Erst am Mittwoch erholten sich die Preise etwas. Der Dreimonatspreis für Aluminium verteuerte sich leicht auf 1.720 US-Dollar je Tonne, bleibt aber dennoch rund 20 Dollar unterhalb der Vorwoche.

Auch die anderen Industriemetalle notierten schwächer. Kupfer gab rund 300 US-Dollar je Tonne nach, während Blei um mehr als 200 Dollar fiel. Der Dreimonatspreis für Nickel rutschte wieder unter die 11.000 Dollar-Marke und notierte am Donnerstag (22. Dezember) bei 10.600 US-Dollar je Tonne.

Zweifel am Kupferpreis

Marktbeobachter machen für den Preisrückgang unter anderem Gewinnmitnahmen, aber auch seit Längerem schwächere Konjunkturdaten in China verantwortlich. So zeigen aktuell veröffentlichte Daten des Nationalen Statistikbüros, dass die Häuserpreise in den 70 größten Städten Chinas im November kaum noch gestiegen sind.

Ins Bild passt somit auch, dass China im zweiten Halbjahr deutlich weniger Kupfer auf dem Weltmarkt nachgefragt hat als noch im ersten Halbjahr. Von daher sei auch der seit Ende Oktober vollzogene starke Preisanstieg bei Kupfer nicht zu rechtfertigen, argumentieren Analysten der Commerzbank. Demnach ist nicht auszuschließen, dass der Kupferpreis weiter nachgeben wird.

Bei Aluminium dagegen hat der starke Preisanstieg für Aluminium offenbar neue Begehrlichkeiten geweckt. Wie aktuelle Daten des International Aluminium Institute zeigen, hat die globale Aluminiumproduktion im November ein Rekordhoch von mehr als 5 Millionen Tonnen erreicht. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern hat sich der Produktionsanstieg im Wesentlichen in China vollzogen. Die Überkapazitäten am Aluminiummarkt gibt es allerdings schon seit einiger Zeit. Dennoch bleibt der Almuminiumpreis davon unbeeindruckt. In den vergangenen 12 Monaten ist der Preis um gut 11 Prozent gestiegen.


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Preise für Industriemetalle an der LME; Quelle: LME

Bei den Schrottpreisen ist zum Jahresausklang ebenfalls ein Abklingen zu beobachten. Nach der aktuellen Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) haben die Metallschrottpreise in dieser Woche größtenteils nachgegeben. Im besten Fall blieben die Preise stabil.

Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) etwa erlöste 50 Euro je Tonne weniger, für die Tonne wurden Preise zwischen 5.050 und 5.130 Euro gezahlt. Bei Schwerkupferschrott (Keule) reichte die Preisspanne von 4.530 bis 4.770 Euro pro Tonne. Das sind am unteren Ende 200 Euro weniger als in der Vorwoche. Am oberen Ende fiel der Preis um 90 Euro.

Nach unten ging es auch für Altzink, dessen Preisspanne in dieser Woche von 1.730 bis 1.780 Euro je Tonne reicht. Im Vergleich zur Vorwoche sind das 40 Euro weniger.

Deutlich gesunken sind ebenfalls die Preise für Weichbleischrott. Laut VDM fiel der Erlöspreis um 200 Euro und erzielte nur noch zwischen 1.820 und 1.940 Euro je Tonne.

Weitgehend stabil blieben hingegen die Preise für Aluminiumschrott und Nickelschrott. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erlöste unverändert zwischen 1.510 und 1.670 je Tonne. Für Aluminium-Profilschrott liegen die Preise nach wie vor zwischen 1.570 und 1.660 Euro.

V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte in dieser Woche zwischen 1.070 und 1.170 Euro. Das bedeutet am oberen Ende sogar einen leichten Preisanstieg um 40 Euro. V4A (Alt- und Neuschrott) zeigte sich unverändert und notierte zwischen 1.390 und 1.470 Euro pro Tonne.

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