Aufbereitung von Bleibatterien

Seit Ende vergangenen Jahres bietet eine US-Firma ein neues Verfahren an, um Bleibatterien aufzubereiten. Der Ansatz verzichtet auf das bisher gängige Einschmelzen. Ein großer Mischkonzern ist bereits von dem Verfahren überzeugt. [ Video ]

Metalle mit Strom zurückgewinnen


Der Mischkonzern Johnson Controls investiert in eine neue Recyclingtechnologie zur elektrochemischen Aufbereitung von Batterien. Eine entsprechende Vereinbarung wurde mit dem Unternehmen Aqua Metals vereinbart. Die US-amerikanische Firma eröffnete im November 2016 ihr erstes Werk in McCarran, Nevada. Dort werden Bleibatterien recycelt.

Teil der Vereinbarung ist eine Lizenz für die zum Patent angemeldete AquaRefining-Technologie, die Nordamerika, China und Europa abdecken wird. Johnson Controls will hierfür Batterien an Aqua Metals zum Recycling liefern. Darüber hinaus hat sich Johnson Controls verpflichtet, die aufbereiteten Metalle zu erwerben. Zusätzlich sollen knapp unter fünf Prozent der umlaufenden Aktien von Aqua Metals erworben werden, so der Mischkonzern.

Bei der sogenannten AquaRefining-Technologie handelt es sich um ein wasserbasiertes Verfahren zur Aufbereitung von Blei-Säure-Batterien, heißt es seitens Aqua Metals. Dabei kommt ein modulares System mit sechs Elektrolyseuren zum Einsatz. Es werden also Metalle mit Hilfe elektrischen Stroms zurückgewonnen.

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Aus Sicht von Aqua Metals ist die neue Methode sauberer als das bisherige Einschmelzen der Batterien und liefert zudem hochwertigeres Sekundäraluminium. Die Bleirückgewinnung findet bei Raumtemperatur statt, benötigt daher keine zusätzlichen Brennstoffe für den Recyclingprozess. Darüber hinaus fällt keine Schlacke als Nebenprodukt an.

„Unsere Partnerschaft mit Johnson Controls ist ein Riesenschritt vorwärts und eine Chance für uns, mit dem globalen Marktführer für die Herstellung von Autobatterien und verantwortungsvolles Recycling zusammenzuarbeiten“, sagte Stephen Clarke, Vorstand und Geschäftsführer von Aqua Metals. Auch der Präsident von Johnson Controls Power Solutions Joe Walicki zeigte sich zufrieden: „Vereinbarungen wie diese sind Teil unserer konsequenten Strategie, in saubere Technologien zu investieren und damit unser Engagement weiter voranzutreiben, um in unserer Branche mehr Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit zu verwirklichen“.

Johnson Controls Power Solutions ist Teil des Mischkonzern Johnson Controls und liefert nach eigenen Angaben jährlich etwa 152 Millionen Batterien an Automobilhersteller und Händler. In dem Unternehmenszweig sind 15.000 Mitarbeiter an mehr als 50 Standorten beschäftigt.

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