Marktbericht für NE-Metalle

Bis auf zwei Ausnahmen haben sich alle Metallpreise wieder leicht erholt. Bei Metallschrott verläuft die Entwicklung genau entgegengesetzt. Bis auf zwei Ausnahmen haben sich die Preise weiter verschlechtert beziehungsweise sind stagniert. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise bleiben schwach


Nach teilweise deutlichen Verlusten haben sich viele Metallpreise in dieser Woche leicht erholt. Eines der Industriemetalle, die den mehrwöchigen Abwärtstrend durchbrechen konnten, ist Aluminium. Am gestrigen Mittwoch (26. April) lag der Dreimonatspreis an der Londoner Metallbörse LME bei 1.963,50 US-Dollar je Tonne. Im Vergleich zur Vorwoche ist das ein Anstieg um mehr als 55 US-Dollar.

Auch bei Kupfer, Zink und Blei zeigt sich eine leichte Erholung. Kupfer nähert sich so langsam wieder der 5.800-US-Dollar-Marke. Das Metall hat sich um 74 US-Dollar verteuert. Aktuell liegt der Dreimonatspreis bei 5.704 US-Dollar je Tonne.

Die Preissteigerung bei Zink ist etwas kleiner ausgefallen. Um 58 US-Dollar ist der Preis in dieser Woche auf 2.623 US-Dollar je Tonne geklettert. Auch Blei konnte leicht zulegen. War der Preis in der vergangenen Woche noch auf 2.149,50 US-Dollar je Tonne abgesackt, erzielt Blei nun wieder 2.185 US-Dollar je Tonne.


LME-Preise-26.4.17

Quelle: LME

Verantwortlich für die Preiserholung dürften unter anderem die aktuellen Konjunkturdaten aus China sein. So ist Chinas Wirtschaft im ersten Quartal dieses Jahres mit 6,9 Prozent deutlich stärker gewachsen als erwartet. Allein im Baugewerbe sind laut Landesbank Baden-Württemberg zweistellige Zuwachsraten zu verzeichnen. Auch das Wirtschaftsforschungsinstitut ZEW rechnet einer Konjunkturverbesserung für die kommenden Monate.

Von den positiven Wirtschaftsnachrichten aus China konnten einzig Zinn und Nickel nicht profitieren. Zinn rutscht um weitere 140 US-Dollar ab. Aktuell wird Zinn bei 19.780 US-Dollar je Tonne gehandelt.

Nickel markierte bereits in der vergangenen Woche den tiefsten Stand seit Mitte des vergangenen Jahres. Gestern ist der Preis noch tiefer in den Keller gegangen, und zwar um 165 US-Dollar. Aktuell notiert Nickel bei 9.320 US-Dollar je Tonne. Im bisherigen Jahresverlauf ist Nickel damit deutlich hinter der Entwicklung der anderen Metallpreise zurückgeblieben.

Stagnation bei Schwerkupferschrott

Auf eine Erholung, sei es auch nur eine leichte, warten die Metallschrottmärkte derzeit noch. Die Erlöspreise schwächeln bereits die dritte Woche in Folge. Wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht, hat sich Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) weiter verbilligt. Am unteren Ende erlöste Blanker Kupferdrahtschrott am gestrigen Mittwoch (26. April) 5.060 Euro je Tonne und damit 10 Euro weniger als in der Vorwoche. Der Preis am oberen Ende ist um 20 Euro auf 5.230 Euro je Tonne gesunken.

Etwas größere Verluste haben die Nickelschrottsorten eingefahren. Bei Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) ist es zu weiteren Preisrückgängen zwischen 10 und 30 Euro gekommen. Damit rangieren die Preise derzeit zwischen 1.080 und 1.130 Euro je Tonne. Die Preisspanne bei Nickel V4A (Alt- und Neuschrott) reicht aktuell von 1.350 bis 1.480 Euro pro Tonne. In der Vorwoche wurden Preise zwischen 1.400 und 1.500 Euro je Tonne erzielt.

Bei drei Schrottsorten hat es keinerlei Veränderung im Vergleich zur Vorwoche gegeben: Schwerkupferschrott (Keule) stagniert bei Preisen zwischen 4.530 und 4.770 Euro pro Tonne. Weichbleischrott (Paket) verharrt auf einem Preisniveau von 1.740 bis 1.800 Euro je Tonne, und Aluminiumprofilschrott (Alter) bleibt bei Preisen zwischen 1.740 und 1.840 Euro pro Tonne hängen.

Anders sieht es beim Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) aus. Hier zeigt sich eine leichte Aufwärtsbewegung um 10 Euro. Damit lagen die Erlöspreise gestern zwischen 1.710 und 1.830 Euro pro Tonne. Altzinkschrott (Zebra) konnte gar um bis zu 30 Euro zulegen. Die Preisspanne erstreckt sich aktuell von 1.680 bis 1.740 je Tonne.

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