Marktbericht für NE-Metalle

Die Preisrallye an der LME macht eine Pause. Die meisten Notierungen für Industriemetalle rühren sich kaum von der Stelle. Auch die Schrottpreise können ihr Niveau überwiegend halten. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise bleiben stabil


Entgegen aller Ankündigungen hat China die Stahlproduktion in den vergangenen Monaten wieder angekurbelt. Doch während die internationalen Stahlpreise leiden, profitiert das Metall Zink, das dadurch immer stärker nachgefragt wird. Schon heute entfällt mehr als die Hälfte des globalen Zinkverbrauchs auf die Oberflächenbearbeitung von Stahlprodukten.

Das NE-Metall, das vor allem als Korrosionsschutz dient, ist nicht nur gefragter. Es wird auch immer teurer. Die Notierungen sind seit Jahresbeginn um rund 40 Prozent gestiegen. Grund für die Preisrally ist das Angebotsdefizit, das auf dem globalen Zinkmarkt herrscht. Es lag im Mai bei 68.000 Tonnen, wie die International Lead and Zinc Study Group jüngst vermeldete.

Preiskorrektur bei Aluminium

In dieser Handelswoche blieb der Zinkpreis nahezu stabil, wie der Blick zur Londoner Metallbörse (LME) zeigt. Der Dreimonatspreis gab zwar im Vergleich zur Vorwoche leicht nach. Mit 2.212 US-Dollar erreichte er am Mittwoch (27.7.) dennoch einen der höchsten Werte im laufenden Jahr. Der durchschnittliche Zinkpreis in 2016 liegt bei derzeit rund 1.840 US-Dollar.

Sehen lassen können sich auch die Notierungen für Zinn. Sie betrugen in dieser Woche 17.750 US-Dollar. Das sind 100 US-Dollar mehr als zuletzt.

LME-Preise-28.7.16Alle anderen Industriemetalle machten wie Zink moderate Verluste. Nickel beispielsweise büßte 70 US-Dollar ein. Die Tonne notierte bei 10.405 US-Dollar. Sie lag damit die dritte Woche in Folge über der Marke von 10.000 US-Dollar.

Auch Kupfer und Blei mussten geringfügige Einbußen hinnehmen. Kupfer erlöste gestern 4.880 US-Dollar pro Tonne. Blei erzielte 1.818 US-Dollar.

Zu den Verlierern gehörte erneut Aluminium. Hier kam es zu den von Analysten erwarteten Korrekturen. Der Dreimonatspreis für das Leichtmetall sank die zweite Woche in Folge. Er rutschte auf rund 1.590 US-Dollar pro Tonne ab. Das ist der schlechteste Wert seit Anfang Juni und dürfte auch den Preisen für Aluschrott zusetzen.

Preise für Aluschrott rühren sich nicht von der Stelle

Noch aber zehren die Schrottpreise von dem Aufwärtstrend der letzten Wochen. Vor allem Nickelschrott und Altzink konnten zuletzt spürbar zulegen. In dieser Woche allerdings herrschte größtenteils Stillstand. Das geht aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervor.

Die Tonne Altzink etwa erlöste 1.580 bis 1.630 Euro. Das ist am oberen Ende ein kleines Minus von 10 Euro. Am unteren Ende blieb der Preis stabil.

Ganz ähnlich verlief die Woche für Nickelschrott. V2A (Alt- und Neuschrott) musste lediglich am unteren Ende 10 Euro abschreiben. Die Preise reichten hier von 960 bis 980 Euro pro Tonne. Bei V4A (Alt- und Neuschrott) rührten sich die Preise überhaupt nicht von der Stelle. Die Tonne kostete exakt so viel wie in der Vorwoche. Sie wechselte für 1.220 bis 1.300 Euro den Besitzer.

Auch bei Aluminiumschrott blieb alles beim Alten. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erzielte 1.440 bis 1.580 Euro pro Tonne. Bei Profilschrott (Alter) verharrten die Preise zwischen 1.460 und 1.560 Euro. Wenn es zu weiteren Preiskorrekturen auf dem Alumarkt kommt, dürfte es mit den Preisen für Aluschrott allerdings wieder abwärts gehen.

Gemischt fällt das Wochenfazit für Kupferschrott aus. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) gewann am unteren Ende 20 Euro hinzu, gab am oberen Ende aber auch um 10 Euro nach. Die Tonne wurde für 4.300 bis 4.450 Euro gehandelt.

Beinahe umgekehrt entwickelten sich die Preise für Schwerkupferschrott (Keule). Unten blieben sie auf dem Niveau der Vorwoche, oben legten sie um 20 Euro zu. Die Tonne erzielte 4.000 bis 4.230 Euro.

Der einzige echte Verlierer in dieser Woche war Weichbleischrott. Für die Tonne wurden nur noch Preise zwischen 1.400 bis 1.500 Euro aufgerufen. Das sind am unteren Ende 40 Euro und am oberen Ende 30 Euro weniger als zuletzt.

 

320°/mb

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