Marktbericht für NE-Metalle

Nach dem Preisrutsch der vergangenen beiden Wochen klettern die Metallschrottpreise wieder etwas nach oben. Nur den Preisen für Aluminiumschrott und Nickelschrott fehlt noch der nötige Schwung. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise erholen sich wieder


Die Einigung in der Griechenlandkrise scheint auch den Metallpreisen an der Londoner Metallbörse geholfen zu haben. Am gestrigen Mittwoch (15. Juli) notierten alle Industriemetalle deutlich stärker als noch vor einer Woche. Der Dreimonatspreis für Aluminium schloss den Handel mit 1.717,50 US-Dollar je Tonne, der Dreimonatspreis für Kupfer erreichte 5.620 US-Dollar. Auch der Nickelpreis, der starke Einbußen hinnehmen musste, kletterte wieder über die 11.000 Dollar-Marke auf 11.775 US-Dollar je Tonne.

LME-Preise NE-MetalleGeholfen haben sicher auch die neuesten Konjunkturdaten aus China. Nach den Zahlen der Nationalen Statistikbehörde ist die Industrieproduktion in China im zweiten Quartal um 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen. Die Investitionen in Sachanlagen erhöhten sich um 11,4 Prozent. Insgesamt legte die chinesische Wirtschaft um 7 Prozent zu. Das ist mehr als Analysten zuletzt erwartet hatten.

Chinas Wirtschaftsdaten haben traditionell einen großen Einfluss auf die Metallpreise, weil die Volksrepublik der weltweit größte Nachfrager von Metallen ist. Doch nach Ansicht von Analysten der Commerzbank darf die Preiserholung nicht darüber hinwegtäuschen, dass spekulative Finanzanleger auch in der vergangenen Woche das Interesse an Metallen verloren haben. Die Analysten verweisen darauf, dass sich bei Kupfer die Netto-Long-Positionen mehr als halbiert haben. Auch die Netto-Long-Positionen von Nickel sind auf den tiefsten Stand seit elf Wochen gefallen. „Der noch hohe Pessimismus der spekulativen Finanzanleger dürfte kurzfristig einer deutlichen Preiserholung der Metalle entgegenstehen“, heißt es seitens der Analysten.

Durchwachsene Entwicklung für Nickelschrott

Die Erholung an der LME hat sich auch auf den Metallschrottmärkten niedergeschlagen. Wie der Verband Deutscher Metallhändler (VDM) berichtet, erlöste Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) am vergangenen Mittwoch (15. Juli) zwischen 4.900 und 5.080 Euro je Tonne. Das bedeutet eine Preiserhöhung um durchschnittlich 120 Euro. Schwerkupferschrott (Keule) notierte am vergangenen Mittwoch zwischen 4.560 und 4.750 Euro je Tonne, was eine Erhöhung um 140 Euro am unteren Ende und 90 Euro am oberen Ende darstellt.

Unverändert im Vergleich zur Vorwoche blieben dagegen die Preise für Aluminiumschrott. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erlöste weiterhin zwischen 1.500 und 1.600 Euro je Tonne. Der Verkaufspreis für Aluminiumprofilschrott (Alter) notierte stabil zwischen 1.550 und 1.600 Euro je Tonne.

Erholt haben sich hingegen die Preise für Zinkschrott. Altzinkschrott (Zebra) kam laut VDM auf 1.410 bis 1.470 Euro je Tonne, was eine Steigerung um 60 bis 70 Euro bedeutet. Der Preis für Weichbleischrott (Paket) stieg um 100 bis 120 Euro auf 1.380 bis 1.540 Euro.

Die Preisentwicklung für Nickelschrott verlief uneinheitlich. V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte am vergangenen Mittwoch zwischen 1.090 und 1.100 Euro. Das entspricht einem Plus von 90 Euro am unteren Ende und einem Minus von 30 Euro am oberen Ende. V4A (Alt- und Neuschrott) dagegen blieb weitgehend stabil und erlöste zwischen 1.400 und 1.510 Euro je Tonne. Das bedeutet lediglich eine Preisänderung an der Spitze: Dort werden nun 10 Euro weniger erlöst als noch in der Vorwoche.

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