Marktbericht für NE-Metalle

Der Aufwärtstrend bei Zinn hält weiter an. Der Nickelpreis dagegen setzt seinen Sinkflug fort. Auch beim Metallschrott gibt es einen eindeutigen Gewinner – und zwei eindeutige Verlierer. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise geben teilweise stark nach


Der Zinnmarkt ist derzeit im Aufwind. Wie schon in den vergangenen Wochen springt der Preis auch in dieser Woche weiter nach oben. Am Mittwoch (22.03.) lag der Dreimonatspreis für Zinn an der Londoner Metallbörse LME bei 20.350 US-Dollar je Tonne. Das sind 425 US-Dollar mehr als in der Vorwoche. Von den Preisen, die um den Jahreswechsel herum erzielt wurden, ist der Markt aber noch ein Stück entfernt. Zu diesem Zeitpunkt wurde Zinn bei über 21.000 US-Dollar je Tonne gehandelt.

Auch die Preise für Zink steigen weiter, wenn auch moderater als beim Zinn. In der Vorwoche lag der Preis bei 2.776 US-Dollar je Tonne. Aktuell liegt er bei 2.838 US-Dollar je Tonne.

Nach den Verlusten in den zurückliegenden zwei Wochen gibt es wieder positive Nachrichten vom Aluminiummarkt. In der vergangenen Woche war der Dreimonatspreis auf 1.875 US-Dollar je Tonne gefallen, weitere Preisrückgänge waren nicht ausgeschlossen. Diese Befürchtungen haben sich aber nicht bewahrheitet. In dieser Woche hat der Preis für Aluminium um über 40 US-Dollar angezogen und liegt derzeit bei 1.921 US-Dollar je Tonne.

Auch Blei konnte den Preisrückgang in der Vorwoche wieder aufholen. Um knapp 90 US-Dollar ist der Preis innerhalb einer Woche gestiegen. Damit erzielt Blei jetzt 2.322 US-Dollar je Tonne.


LME-Preise-22.3.17

Quelle: LME

Bei Kupfer geht das stetige Auf und Ab auch in dieser Woche weiter. Nach dem Anstieg in der vergangenen Woche auf 5.867 US-Dollar ist der Preis in dieser Woche wieder unter die Marke von 5.800 US-Dollar je Tonne gefallen. Derzeit notiert Kupfer bei 5.740 US-Dollar je Tonne. Damit ist Kupfer aber immerhin knapp 30 Prozent teurer als im Oktober 2016, als es sein letztes Tief markiert hatte. Damals wurde Kupfer bei etwas mehr als 4.600 US-Dollar pro Tonne gehandelt.

Wieder einmal der größte Verlierer ist Nickel. Der Preis bleibt im Sinkflug. Nach den drastischen Preisrückgängen in den vergangenen zwei Wochen hat sich das Industriemetall weiter verbilligt, und zwar um 250 US-Dollar. Aktuell erzielt Nickel 9.980 US-Dollar je Tonne. Anfang März notierte das Metall noch bei 11.000 US-Dollar je Tonne.

Einen Grund für diese Entwicklung sehen die Experten der Commerzbank darin, dass die erwartete massive Verknappung des Angebots ausbleibt. So seien die LME-Nickelbestände seit Oktober wieder gestiegen. Die Anzahl gekündigter Lagerscheine sei dabei zuletzt deutlich zurückgegangen.

Der hohe Nickelpreis Anfang des Monats hängt wohl vor allem mit den hohen Erwartungen der Anleger zusammen. Denn für das Gesamtjahr rechnet die International Nickel Study Group (INSG) mit einem Angebotsdefizit von 66.000 Tonnen auf dem globalen Nickelmarkt. Der russische Nickelproduzent Norilsk Nickel geht sogar von einem Defizit von bis zu 100.000 Tonnen aus. Das habe die Anleger zu den extrem optimistischen Preisen stimuliert, vermuten die Commerzbank-Experten. Allerdings verzeichnet die INSG für Januar ein nur geringes Defizit von etwas mehr als 1.000 Tonnen.

Metallschrottpreise sacken teilweise ab

Die Erholungspause für Blanken Kupferdrahtschrott (Kabul) und Schwerkupferschrott (Keule) war nur kurz. Konnten sich die Preise in der vergangenen Woche etwas fangen, geht es in dieser Woche wieder rapide abwärts. Nach der aktuellen Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) sind die Erlöspreise für beide Schrottsorten um 100 Euro abgesackt. Die Preisspanne für Blanken Kupferdrahtschrott reicht damit von 5.120 bis 5.300 Euro je Tonne. Für Schwerkupferschrott lassen sich aktuell Preise zwischen 4.580 und 4.820 Euro erzielen.

Beim Aluminiumschrott setzt sich der Abwärtstrend teilweise fort. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) verbilligt sich am oberen Ende weiter um 10 Euro. Die Erlöspreise liegen nun zwischen 1.680 und 1.800 Euro je Tonne. Aluminiumprofilschrott (Alter) dagegen kann das Niveau der Vorwoche halten und erzielt wieder 1.730 Euro am unteren Ende und 1.830 Euro am oberen Ende.

Auch bei Nickelschrott haben sich die Preise uneinheitlich entwickelt. Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) verliert am unteren Ende 30 Euro. Damit reicht die Preisspanne nun von 1.130 bis 1.200 Euro je Tonne. Im Gegensatz dazu wird für V4A (Alt- und Neuschrott) am unteren Ende etwas mehr erzielt. Der untere Preis ist um 10 Euro auf 1.450 Euro je Tonne gestiegen. Der obere Preis bleibt stabil bei 1.520 Euro je Tonne.

Die Erlöspreise für Altzinkschrott (Zebra) ziehen ebenfalls an. Zumindest am unteren Ende. Im Vergleich zur Vorwoche ist der untere Preis um weitere 20 Euro gestiegen. Aktuell werden Preise zwischen 1.800 und 1.870 Euro je Tonne erzielt.

Den größten Preisanstieg hat in dieser Woche Weichbleischrott (Paket) geschafft. Im Durchschnitt haben sich die Preise um 60 Euro verteuert. Die Preise reichen nun von 1.810 bis 1.920 Euro je Tonne.

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