Marktbericht für NE-Metalle

Auch in dieser Woche zeigen die Metallschrottpreise weiter nach oben. Doch der Aufwärtstrend könnte ins Wanken geraten. An der LME zeigen bereits einige Metalle Schwächen. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise halten Kurs


Unter Druck gerieten die Preise für Aluminium, Blei und Zinn. Der Dreimonatspreis für Aluminium notierte am Mittwoch (1. Februar) bei 1.818 US-Dollar je Tonne, rund 30 Dollar weniger als in der Vorwoche. Leicht nach unten zeigt auch der Dreimonatspreis für Blei, der am Mittwoch bei 2.348 US-Dollar lag.

Größter Verlierer ist der Zinnpreis, der seit Anfang Dezember relativ konstant bei rund 21.000 USD je Tonne notierte. In dieser Woche rutschte der Dreimonatspreis unter die Marke von 20.000 Dollar und lag am Mittwoch bei 19.850 US-Dollar je Tonne.

Analysten erklärten den Kursrutsch mit der aktuell verhaltenen Nachfrage und dem damit verbunden Anstieg der LME-Zinnvorräte. Demnach sind die Lager seit Jahresbeginn um 55 Prozent auf 5.805 Tonnen gestiegen. Im Vergleich zu Ende Oktober haben sich die Vorräte sogar verdoppelt. Zugleich ist aber auch das Angebot zurückgegangen. Nach Angaben des International Tin Research Institute ist im vergangenen Jahr die Produktion der zehn größten Zinnproduzenten um 2,4 Prozent gesunken.

Zu den Metallen, die sich preislich verbessert haben, zählt Kupfer. Der Dreimonatspreis erreichte am Mittwoch ein Niveau von 5.935 US-Dollar je Tonne. Gestützt wird die Preisentwicklung vermutlich von der Entscheidung der Arbeiter in der chilenischen „Escondida“-Mine, der weltweit größten Kupfermine. Sie haben das Tarifangebot des Minenbetreibers abgelehnt und werden nun voraussichtlich streiken. Die Kupfermine trägt rund 5 Prozent der weltweiten Kupferminenproduktion bei. Durch den Streik könnte sich das Angebot spürbar verknappen.


LME-Preise-2-2-17

Quelle: LME

Die Metallschrottpreise folgten dem Aufwärtstrend der vergangenen Woche weiter. Wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht, erlöste Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) am vergangenen Mittwoch (1. Februar) zwischen 5.300 und 5.480 Euro pro Tonne. Das bedeutet einen Anstieg um 50 Euro am unteren Ende und 20 am oberen Ende. Ähnlich legten auch die Preise für Schwerkupferschrott (Keule) zu. Laut VDM lagen die Preise zwischen 4.760 und 5.000 Euro je Tonne.

Etwas gestiegen sind auch die Aluminiumschrottpreise. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erlöste am vergangenen Mittwoch zwischen 1.640 und 1.740 Euro je Tonne – ein Plus von 30 Euro. Aluminium-Profilschrott (Alter) verbesserte sich um 10 bis 30 Euro und erzielte zwischen 1.630 und 1.730 Euro.

Relativ deutlich sind abermals die Preise für Altzinkschrott (Zebra) gestiegen. Dessen Preisspanne reicht nun von 1.920 bis 1.950 Euro je Tonne. Das bedeutet ein Plus von 50 Euro. Für Weichbleischrott (Paket) ging es 30 bis 40 Euro nach oben. Hier liegen die Preise zwischen 1.900 und 1.980 Euro je Tonne.

Etwas verschlechtert haben sich nochmals die Preise für Nickelschrott. V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte nun zwischen 1.080 und 1.100 Euro. Das bedeutet ein Minus von 20 bis 30 Euro. V4A (Alt- und Neuschrott) hingegen hielt sich stabil und erlöst wie in der Vorwoche zwischen 1.400 und 1.450 Euro pro Tonne.

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