Marktbericht für NE-Metalle

Die Metallschrottpreise treten auf der Stelle, teilweise geben sie auch wieder nach. Die Primärmetalle hingegen können vom guten wirtschaftlichen Umfeld profitieren. Nur zwei Metalle ziehen nicht mit. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise: Schwung lässt nach


Nahezu alle Industriemetalle profitieren derzeit von den steigenden Stahl- und Eisenerzpreisen. Vor allem der Nickelpreis schießt weiter in die Höhe. Mit einem Plus von 285 US-Dollar legt er sogar noch mehr zu als in der Vorwoche. Am Mittwoch (02.08) lag der Dreimonatspreis bei 10.240 US-Dollar pro Tonne.

Auch Zinn kann in dieser Woche wieder kräftig zulegen, und zwar um 150 US-Dollar. Aktuell handelt das Metall an der Londoner Metallbörse LME bei 20.475 US-Dollar je Tonne.

Kupfer gelingt in dieser Woche zwar kein so großer Sprung nach oben wie in der Vorwoche, kann sich aber weiter verbessern. Um 51 US-Dollar hat sich Kupfer verteuert und notiert damit bei 6.321 US-Dollar pro Tonne. Der jüngste große Preissprung war vermutlich weniger dem schwachen US-Dollar zu verdanken, als vielmehr stark spekulativ getrieben. Die Commerzbank sieht hier mittlerweile ein beträchtliches Korrekturpotenzial nach unten.

Ebenfalls leicht verbessern konnte sich Blei. Das Industriemetall hat gegenüber der Vorwoche um rund 1,4 Prozent dazugewonnen. Der Tonnenpreis liegt damit aktuell bei 2.339 US-Dollar.


LME-Metallpreise; in US-Dollar pro Tonne; Stand 2. August 2017

Metall Kasse 3 Monate (Käufer)

Aluminium: 1.902,00 1.925,00

Kupfer: 6.295,00 6.321,00

Blei: 2.313,00 2.339,00

Nickel: 10.200,00 10.240,00

Zinn: 20.575,00 20.475,00

Zink 2.753,50 2.765,00

Quelle: LME

Vermutlich können die Metallpreise derzeit auch von den guten Konjunkturnachrichten aus China und der Eurozone profitieren. So hat sich die abzeichnende Konjunkturbelebung in China weiter gefestigt. Wesentliche Treiber waren nach Angaben des Kupferkonzerns Aurubis die Rohstoffbranche, der Außenhandel und die Industrieproduktion. Auch in der Eurozone stehen die Zeichen auf Wachstum. Die Europäische Zentralbank hat in ihrer aktuellen Prognose das Bruttoinlandsprodukt für den Euroraum weiter angehoben

Nur die Preise für Aluminium und Zink ziehen aktuell nicht mit. Aluminium verliert leicht um 12 US-Dollar und notiert bei 1.925 US-Dollar je Tonne. Das Minus bei Zink ist mit 44 US-Dollar etwas größer. Aktuell schlagen für dieses Metall 2.765 US-Dollar je Tonne zu Buche.

Metallschrottsorten verbilligen sich bis zu 30 Euro

Auch den Metallschrottpreisen fehlt es in dieser Woche an Schwung. Hatten die Kupferschrottsorten in der vergangenen Woche noch kräftig zulegen können, so haben sie aktuell wieder etwas nachgegeben. Wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht, verliert Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) um 20 Euro. Die Preisspanne reicht damit von 5.130 bis 5.310 Euro je Tonne.

Bei Schwerkupferschrott (Keule) hat es keinerlei Veränderung gegeben. Die Preise verharren zwischen 4.620 und 4.860 Euro je Tonne. Auch die Nickelschrottsorten halten exakt das Niveau der Vorwoche. Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) wird zwischen 1.020 und 1.050 Euro pro Tonne gehandelt. Die Erlöspreise für die Schwestersorte V4A (Alt- und Neuschrott) rangieren zwischen 1.270 und 1.360 Euro.

Nur die Preise für Aluminiumprofilschrott (Alter) ziehen aktuell nicht mit: Sie reichen noch immer von 1.610 bis 1.710 Euro je Tonne. Um 10 Euro nachgelassen hat dagegen Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) an beiden Enden. Die Preisspanne erstreckt sich nun von 1.600 bis 1.740 Euro pro Tonne.

Weichbleischrott (Paket) verbilligt sich am unteren Ende um 10 Euro und am oberen Ende um 30 Euro. Die Erlöspreise liegen somit zwischen 1.780 und 1.820 Euro pro Tonne. Um 20 Euro nachgegeben hat Altzinkschrott (Zebra). Aktuell lässt sich mit einer Tonne Altzinkschrott zwischen 1.790 und 1.850 Euro erlösen.

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