Marktbericht für NE-Metalle

Für die Mehrheit der Metallschrottsorten sind die Preise in dieser Woche stabil geblieben. Eine Ausnahme machen Bleischrott und Zinkschrott. Auch bei den Primärmetallen gibt es überwiegend positive Nachrichten. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise: stabil bis steigend


Vom leichten Ölpreisschock am Dienstag, mit zeitweise stark fallenden Ölpreisen, haben sich die meisten Industriemetalle schnell erholt. Bis auf zwei Ausnahmen sind die Metallpreise am gestrigen Mittwoch (21. Juni) gestiegen. Unter anderem konnte sich Nickel weiter leicht verbessern. An der Londoner Metallbörse LME stieg der Dreimonatspreis um 10 US-Dollar auf 8.920 US-Dollar je Tonne.

Der Kupferpreis hat noch stärker angezogen, und zwar um 69,50 US-Dollar. Damit notiert das Metall aktuell bei 5.675 US-Dollar pro Tonne. Im selben Rahmen bewegt sich der Preisanstieg bei Blei. Eine Tonne Blei kostet derzeit 2.146 US-Dollar – damit konnte das Metall endlich wieder die Marke von 2.100 US-Dollar überwinden.

Den größten Sprung nach oben hat aber Zink geschafft. Um 135 US-Dollar hat sich Zink gegenüber der Vorwoche verbessern können. Damit sind die größeren Verluste der Vorwoche wieder ausgebügelt. Der Dreimonatspreis für Zink liegt bei 2.588 US-Dollar pro Tonne.


LME-Preise-21.6.17

Quelle: LME

Die Preise für Blei und Zink könnten weiter steigen. Zumindest mittelfristig erwartet auch die Commerzbank höhere Preise. Die Frankfurter Großbank stützt sich bei ihrer Prognose auf die von der International Lead and Zinc Study Group für Blei gemeldeten Angebotsdefizite. Auch für Zink ist demnach für das Gesamtjahr mit Angebotsdefiziten zu rechnen. Die seit vier Monaten zu beobachtende Preiskorrektur sollte daher bald auslaufen.

Abzuwarten bleibt allerdings, ob die chinesische Regierung weitere Maßnahmen zur Abkühlung am Immobilienmarkt ergreifen wird oder nicht. Denn im Mai sind die Häuserpreise weiter gestiegen. Der Preisanstieg dürfte nach Ansicht der Commerzbank- Volkswirte den Behörden immer noch zu hoch sein. Ergreift die Regierung Gegenmaßnahmen, dürfte das nicht nur das Wirtschaftswachstum bremsen, sondern sich auch negativ auf die Nachfrage nach Metallen auswirken.

Das dürfte sich unter anderem auf den Aluminiumpreis auswirken. In dieser Wocje ist der Aluminiumpreis um weitere 30 US-Dollar abgerutscht. Mit 1.873 US-Dollar je Tonne entfernt sich der Preis wieder weiter von der Marke von 1.900 US-Dollar. Auch mit Zinn geht es weiter bergab. Das Metall hatte bereits in der vergangenen Woche große Verluste eingefahren. Nun hat es sich um 115 US-Dollar weiter verbilligt. An der LME wurde Zinn am gestrigen Mittwoch bei 19.520 US-Dollar je Tonne gehandelt.

Preissprünge bei Weichbleischrott und Altzinkschrott

Auf den Metallschrottmärkten hat eine gewisse Stabilität Einzug gehalten. Wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht, hat sich bei der Mehrzahl der Schrotte preislich nichts im Vergleich zur Vorwoche verändert. Die Erlöspreise für Blanken Kupferdrahtschrott (Kabul) verharren demzufolge in einer Spannbreite von 4.910 bis 5.090 Euro je Tonne. Die Preise für Schwerkupferschrott (Keule) bleiben konstant bei 4.410 Euro am unteren Ende und 4.650 Euro am oberen Ende.

Auch Aluminiumschrotte halten das Niveau der Vorwoche. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erzielt noch immer zwischen 1.620 und 1.750 Euro pro Tonne. Die Preise für Aluminiumprofilschrott (Alter) verharren zwischen 1.660 und 1.760 Euro je Tonne.

Etwas mehr Bewegung hat es bei den Preisen für Nickelschrott gegeben – in positiver aber auch in negativer Hinsicht. Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) hat sich am unteren Ende um 10 Euro verteuert. Am oberen Ende steht aber ein Minus von 60 Euro. Die Preisspanne ist damit kleiner geworden und reicht von 930 bis 980 Euro pro Tonne. Nickel V4A (Alt- und Neuschrott) hat sich am unteren Ende um 10 Euro auf 1.250 Euro verbilligt, während der Preis am oberen Ende stabil bei 1.300 Euro geblieben ist.

Beim Weichbleischrott (Paket) und Altzinkschrott (Zebra) gibt es eine erfreuliche Entwicklung: Beide Schrottsorten haben in dieser Woche kräftigt zugelegt und sich zwischen 50 und 60 Euro verteuert. Die Preise für Weichbleischrott liegen damit zwischen 1.630 und 1.750 Euro je Tonne. Die Preisspanne für Altzinkschrott (Zebra) reicht nunmehr von 1.740 bis 1.800 Euro pro Tonne.

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