Marktbericht für NE-Metalle

Die Metallpreise zeigen diese Woche mehrheitlich nach oben. Selbst Zinn konnte seinen Kursrutsch stoppen und wieder zulegen. Auch die Metallschrottpreise sind fast ausnahmslos nach oben geklettert. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise ziehen wieder an


Wie erwartet, hat sich das Blatt bei Kupfer und Zinn wieder gewendet. Nach teils herben Kursverlusten in der vergangenen Woche sind die Notierungen an der Londoner Metallbörse LME für beide Metalle wieder gestiegen. Am Mittwoch (15.02.) lag der Dreimonatspreis für Kupfer bei 6.034 US-Dollar je Tonne. In der Vorwoche notierte Kupfer noch bei 5.878 US-Dollar.


LME-Preise-16-2-17

Quelle: LME

Noch deutlicher hat sich der Zinnpreis erholt. Zinn war in der vergangenen Woche auf 18.750 US-Dollar je Tonne abgerutscht. In dieser Woche ist der Preis auf 19.950 US-Dollar pro Tonne geklettert. Damit liegt der aktuelle Wert aber immer noch knapp 6 Prozent unter dem Vormonatswert.

Positives gibt es auch von fast allen anderen Metallen zu berichten. So bleibt der Preis für Aluminium auf Erholungskurs. Aluminium hat sich um 44 US-Dollar weiter verteuert und notierte am Mittwoch bei 1.884 US-Dollar je Tonne. Nach dem Preisverlust in der vergangenen Woche hat auch Zink wieder aufgeholt. Der Dreimonatspreis liegt nun bei 2.896 US-Dollar.

Verluste musste lediglich Blei hinnehmen. Der Preis ist am Mittwoch leicht auf 2.350 US-Dollar pro Tonne gefallen.

Gute Aussichten für Nickelpreis

Für Nickel hatte der Metallhandel bereits eine weitere Preissteigerung erwartet – und Recht behalten. Der Dreimonatspreis ist um 300 US-Dollar auf 10.785 US-Dollar pro Tonne geklettert. Auch die weiteren Aussichten für den Nickelpreis sind nicht schlecht. Hintergrund ist das drastische Vorgehen der philippinischen Umweltministerin gegen die Minenindustrie im Land. Die philippinische Minenkammer befürchtet, dass dadurch die gesamte Nickelminenindustrie brachgelegt werden könnte.

Das Nickelangebot am Weltmarkt könnte sich dadurch deutlich reduzieren und der tendenziellen Angebotsausweitung in Indonesien entgegenwirken. Japans größter Nickelproduzent Sumitomo Metal geht bereits davon aus, dass der globale Nickelmarkt in diesem Jahr einen Nachfrageüberschuss von 48.000 Tonnen ausweisen wird. Einen weiteren Schub könnte die Nickelnachfrage durch die Edelstahlindustrie erhalten. Das Analysehaus MEPS geht davon, aus, dass die weltweite Edelstahlproduktion in diesem Jahr ein neues Rekordhoch von 47,3 Millionen Tonnen erreichen dürfte.

Schrottpreise steigen – mit einer Ausnahme

Mit einer Ausnahme sind auch die Preise der verschiedenen Metallschrottsorten nach oben geklettert. Wie aus der Preiserhebung des VDM hervorgeht, ist nur der Preis für Weichbleischrott (Paket) gefallen – und das nach dem deutlichen Anstieg in der vergangenen Woche. Am Mittwoch erzielte Weichbleischrott zwischen 1.870 und 1.990 Euro je Tonne.

Im Gegensatz dazu sind die Preise für Blanken Kupferdrahtschrott (Kabul) nach einer preislichen Verschlechterung wieder stark gestiegen. Die Preisspanne reicht nun von 5.400 bis 5.580 Euro pro Tonne. Das entspricht einem Plus von durchschnittlich 130 Euro. Dieselbe Preissteigerung hat Schwerkupferschrott (Keule) erreicht. Der untere Preis liegt bei 4.860 Euro und der obere Preis bei 5.100 Euro je Tonne.

Auch die Preise für Altzinkschrott (Zebra) haben wieder angezogen, wenn auch nur leicht. Im Durchschnitt erzielte Altzinkschrott am Mittwoch 40 Euro mehr. Die Preise liegen damit zwischen 1.940 und 2.000 Euro je Tonne.

Die beiden Sorten Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) und Aluminiumprofilschrott (Alter) legten ebenfalls zu. Am Mittwoch erlöste Drahtschrott aus Reinaluminium zwischen 1.720 und 1.830 Euro je Tonne. Das sind 60 Euro mehr am unteren Ende und 90 Euro mehr am oberen Ende. Um 50 beziehungsweise 70 Euro teurer geworden ist Aluminiumprofilschrott. Die Preise notieren aktuell zwischen 1.700 und 1.800 Euro je Tonne.

Nahezu unverändert geblieben sind die Preise für Nickelschrott. Bei V2A (Alt- und Neuschrott)) hat es am unteren Ende keine Veränderung gegenüber der Vorwoche gegeben. Hier verharrt der Preis bei 1.100 Euro je Tonne. Am oberen Ende hat es einen leichten Anstieg um 40 Euro auf 1.180 Euro gegeben. Ähnlich sieht es bei V4A (Alt- und Neuschrott) aus. Auch hier bleibt der untere Preis auf dem Niveau der Vorwoche (1.400 Euro). Der obere Preis ist um 30 Euro auf 1.500 Euro je Tonne gestiegen.

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