Reaktion auf Stillstandszeiten

Das Würzburger Müllheizkraftwerk hat schon mehr als 30 Jahre auf dem Buckel. Nun soll es saniert werden. Der Zweckverband spricht sich für einen stufenweisen Austausch der drei Ofenlinien aus.

MHKW Würzburg wird saniert


Die erste Ofenlinie am Würzburger Müllheizkraftwerk (MHKW) soll saniert werden. Damit hat sich der Würzburger Kreistag nach Angaben der Zeitung Mainpost grundsätzlich einverstanden erklärt.

Die Landkreise Würzburg und Kitzingen sowie die Stadt Würzburg hatten zum Bau und Betrieb des Würzburger Müllheizkraftwerks im Jahr 1984 einen Zweckverband gegründet. Die insgesamt drei Verbrennungslinien verfügen über eine Gesamtkapazität von 215.000 Tonnen pro Jahr. In der Anlage werden rund 65.000 Tonnen Siedlungsabfälle aus dem Verbandsgebiet verbrannt. Hinzu kommen 80.000 Tonnen aus vier Landkreisen in Mittelfranken und Baden-Württemberg, mit denen der Zweckverband feste Verträge bis Ende des nächsten Jahrzehnts geschlossen hat. Der Rest der Kapazität von über 200.000 Tonnen wird mit Gewerbeabfällen aufgefüllt.

Nach fast 30 Jahre Betrieb häuften sich in der letzten Zeit die Stillstandszeiten beim MHKW. Der Zweckverband Würzburg schlägt deshalb eine schrittweise Erneuerung der Ofenlinien vor. Auf diese Weise könnte der Betrieb während der Sanierungsphase mit den übrigen Linien weitergehen. Der Bau einer neuen Großanlage, die die kleineren Öfen ersetzen könnte, sei vom Zweckverband diskutiert, dann aber verworfen worden. Die Erhaltung aller drei Ofenlinien sei einfacher zu finanzieren und die Anlage bleibe flexibel.

Wie die Mainpost berichtet, soll vorbehaltlich der Zustimmung des Verwaltungsrats im Jahr 2018 die Konstruktion für die Erneuerung der ersten Ofenlinie erfolgen und in den beiden Folgejahren die technische Umsetzung. Kostenschätzungen nennt der Zweckverband nicht. Gemessen an vergleichbaren Anlagen sei von einer Größenordnung um 30 Millionen Euro auszugehen. Der Zweckverband verfüge über ausreichend Rücklagen, um die Erneuerung der Ofenlinie aus Eigenmitteln zu finanzieren, heißt es weiter. Weil die bestehende Anlage inzwischen weitgehend abgeschrieben ist, sei dies möglich, ohne dass die Verbrennungsgebühren für die Verbandsmitglieder angehoben werden müssen.

Am 2. Dezember muss die Verbandsversammlung des Zweckverbands nun endgültig über die geplante Sanierung entscheiden.

 

320°/db

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