Marktbericht

Die Notierungen an der Londoner Metallbörse LME waren auch in den vergangenen Tagen von einem Auf und Ab geprägt. Während Aluminium und Kupfer zulegten, musste Nickel deutliche Verluste hinnehmen. Das zeigt sich auch in der Entwicklung der Metallschrottpreise. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Moderater Anstieg der Metallschrottpreise


Vor allem der Aluminiumpreis konnte in den vergangenen Tagen zulegen. Am vergangenen Freitag (27. Januar) lag der Dreimonatspreis bei 1.823 US-Dollar je Tonne. Damit kletterte die Notierung wieder über die 1.800 US-Dollar-Marke.

Der Grund für den Preisanstieg dürften Berichte über mögliche Kapazitätskürzungen in China sein. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte gemeldet, dass die chinesische Regierung erwägt, Aluminiumkapazitäten in den Wintermonaten stillzulegen, um die Umweltbelastungen zu reduzieren. Dabei soll es sich angeblich um eine Größenordnung von 3,3 Millionen Tonnen handeln. Dies entspräche etwa 10 Prozent der chinesischen Jahresproduktion beziehungsweise knapp 6 Prozent des weltweiten jährlichen Aluminiumangebotes.

Nach oben ging es auch für den Kupfer- und Bleipreis. Bei Kupfer lag der Dreimonatspreis am vergangenen Freitag bei 5.864 US-Dollar je Tonne, Blei kletterte auf 2.310 US-Dollar. Allerdings gehen Analysten der Commerzbank davon, dass sich bei Kupfer erhebliches Korrekturpotenzial aufgebaut hat, weil der Anstieg vor allem spekulativ getrieben werde.

Verlierer dieser Woche ist der Nickelpreis. Der Dreimonatspreis rutsche unter die 10.000 US-Dollar-Marke und lag am vergangenen Freitag bei 9.420 US-Dollar je Tonne. Vermutlich wirkt sich hier noch die Ankündigung der indonesischen Regierung aus, das seit Januar 2014 bestehende Exportverbot für unbehandelte Erze zu lockern.


LME-Preise-27-1-16

Quelle: LME

Die Metallschrottpreise konnten in der vergangenen Woche fast ausnahmslos zulegten – wenn auch nur leicht. Wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht, erlöste Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) am vergangenen Mittwoch (25. Januar) zwischen 5.250 und 5.460 Euro pro Tonne. Das bedeutet einen Anstieg um rund 100 Euro. Um die gleiche Größenordnung legten auch die Preise für Schwerkupferschrott (Keule) zu. Laut VDM lagen die Preise zwischen 4.710 und 4.950 Euro je Tonne.

Leicht gestiegen sind auch die Aluminiumschrottpreise. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erlöste am vergangenen Mittwoch zwischen 1.610 und 1.710 Euro je Tonne – ein Plus von 10 Euro. Aluminium-Profilschrott (Alter) blieb hingegen stabil mit Preisen zwischen 1.620 und 1.700 Euro.

Um 40 Euro gestiegen sind die Preise für Altzinkschrott (Zebra). Dessen Preisspanne reicht nun von 1.870 bis 1.930 Euro je Tonne. Für Weichbleischrott (Paket) ging es 50 Euro nach oben. Hier liegen die Preise zwischen 1.870 und 1.950 Euro je Tonne.

Etwas verschlechtert haben sich nur die Preise für Nickelschrott. V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte zwischen 1.100 und 1.130 Euro. Das bedeutet ein Minus von 20 Euro am unteren Ende und 40 Euro am oberen Ende. V4A (Alt- und Neuschrott) gab ebenfalls nach und erlöste nur noch 1.400 bis 1.450 Euro pro Tonne – 40 bis 50 Euro weniger als in der Vorwoche.

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