Duale Systeme

Die Mengenmeldungen von Interseroh an die Clearingstelle und den DIHK stimmen nahezu überein. Das belegt die Überprüfung durch den System-Wirtschaftsprüfer. Damit können bereits vier duale Systeme belegen, dass sie nicht für die Mengendifferenzen verantwortlich sind.

Auch Interseroh hat korrekt gemeldet


Wie Interseroh mitteilt, bescheinigt der zuständige System-Wirtschaftsprüfer dem Kölner Unternehmen, dass die Mengenmeldungen an die Clearingstelle und das DIHK-Register weitestgehend übereinstimmen. Bei den Leichtverpackungen (LVP) aus Gelbem Sack und Gelber Tonne seien die Mengen identisch, die Abweichung betrage 0 Tonnen. Bei Altglas liege die Differenz bei 120 (+0,1 Prozent) Tonnen, bei der Fraktion Papier/Pappe/Karton (PPK) bei 694 (+0,5 Prozent) Tonnen. Alle Differenzen beruhen laut Wirtschaftsprüfer ausschließlich auf nachträglichen Mengenanpassungen und Nachtragsmengen von Kunden nach dem 30. April 2017.

„Der Datenabgleich war erforderlich, da es zwischen den Stichtagen 30. April und 6. Juli 2017 offensichtlich zu Nachmeldungen von Systembetreibern an den DIHK gekommen ist. Anders können wir die Differenz in Höhe von 90.000 Tonnen LVP und den wirtschaftlichen Schaden in Höhe von circa 60 Millionen Euro nicht erklären“, sagt Markus Müller-Drexel, Geschäftsführer der Interseroh Dienstleistungs GmbH.

In den vergangenen Tagen hatten bereits das Duale System Deutschland (DSD, 323 Tonnen) und BellandVision (98 Tonnen) ihre Mengendifferenzen für LVP zum Stichtag offengelegt. Auch der Systembetreiber Landbell hat die Zahlen überprüfen lassen und veröffentlicht. Zusammen mit Interseroh können nun vier duale Systeme belegen, dass sie für die Mengendifferenzen im Jahr 2016 nicht verantwortlich sind.

Müller-Drexel appellierte nochmals an alle Systembetreiber, ebenfalls alle Mengenmeldungen offenzulegen und so auch gegenüber den Kunden für Transparenz zu sorgen. „Bis die neu eingerichtete Zentrale Stelle die lückenlose Prüfung der Meldungen übernimmt, ist es an den Systembetreibern, durch einen transparenten und fairen Clearingstellenvertrag für einen fairen Wettbewerb zu sorgen. Wir würden es begrüßen, wenn weitere Systembetreiber dem Clearingstellenvertrag für 2018 beitreten.“

Bislang haben die vier Systembetreiber DSD, BellandVision, Reclay und Interseroh den neuen Vertrag gezeichnet. Landbell hat angekündigt, die neuen Clearingverträge unter bestimmten Bedingungen ebenfalls zu unterzeichnen.

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