Marktbericht für NE-Metalle

Die Preise für NE-Metallschrotte schrauben sich weiter nach oben. Besonders stark fiel die Preissteigerung für Altzinkschrott aus. Auch bei den Primärmetallen zeigt die Preisentwicklung nach oben. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

NE-Metallschrott: Preise steigen auf breiter Front


Alle wesentlichen an der LME gehandelten Metalle haben in dieser Woche deutlich zugelegt. Offenbar werden die Preissteigerungen vom spekulativ getriebenen Anstieg der Metallpreise an der Metallbörse SHFE in Shanghai befeuert. So konnten Nickel und Zinn den Preissturz in der Vorwoche wieder wettmachen.

Am Mittwoch (23. August) lag der Dreimonatspreis für Nickel bei 11.495 US-Dollar je Tonne. Innerhalb einer Woche ist der Preis damit um 885 US-Dollar in die Höhe geschossen. Auch bei Zinn fällt der Preissprung mit 430 US-Dollar deutlich aus. Aktuell lassen sich damit pro Tonne 20.380 US-Dollar erzielen.

Auch Kupfer kann seinen Ausrutscher wieder wettmachen. Der Preis ist um fast 2 Prozent auf 6.585 US-Dollar je Tonne gestiegen. Das Plus bei Aluminium fällt damit verglichen nur minimal aus. Um 6,50 US-Dollar hat sich das Metall verteuert. Eine Tonne kostet damit aktuell 2.075,50 US-Dollar.

Die Preisrallye, die viele Metalle seit einigen Wochen an der LME mitmachen, könnte aber jäh enden. Denn wie die Commerzbank berichtet, wurden den Spekulanten an der Metallbörse SHFE in Shanghai die Daumenschrauben angezogen. So seien bei Stahl und beim Futures-Handel für Zink die Transaktionsgebühren erhöht und tägliche Positionsgrenzen eingeführt worden.


LME-Metallpreise; in US-Dollar pro Tonne; Stand 23. August 2017

Metall Kasse 3 Monate (Käufer)

Aluminium: 2.074,50 2.075,50

Kupfer: 6.554,00 6.585,00

Blei: 2.392,00 2.413,00

Nickel: 11.430,00 11.495,00

Zinn: 20.550,00 20.380,00

Zink 3.113,50 3.122,00

Quelle: LME

Zumindest der Aluminiumpreis wird in diesem Jahr wohl keine allzu großen Sprünge mehr machen. Zwar ist die globale Aluminiumproduktion im Juli im Vergleich zum Vormonat um 3,4 Prozent auf 5 Millionen Tonnen gefallen, wie das International Aluminium Institute in dieser Woche berichtet hat. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr allerdings ist die weltweite Produktion nach wie vor auf dem Weg zu einem neuen Rekordhoch. Das Institut rechnet mit gut 60 Millionen Tonnen.

Zink profitiert dagegen von einem relativ hohen Angebotsdefizit, das derzeit auf dem globalen Zinkmarkt herrscht. Das Defizit kommt laut der International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) durch eine starke Nachfrage in den USA und in China zustande. Zink kann sich somit um 96 US-Dollar weiter verbessern. Der aktuelle Dreimonatspreis liegt bei 3. 122 US-Dollar.

Auf dem Bleimarkt hat sich die Lage hingegen merklich entspannt. Das schlägt sich auch auf den Preis nieder. Mit 2.413 US-Dollar je Tonne hat sich das Industriemetall leicht um 8 US-Dollar verschlechtert.

Rückenwind für Metallschrott

Die Metallschrottpreise wandern unterdessen weiter nach oben. Nach der aktuellen Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) ist Altzinkschrott (Zebra) auch in dieser Woche wieder Klassenprimus. Dieses Mal ist der Preis um 110 Euro gestiegen. Die Erlöspreise für Altzinkschrott liegen damit in einer Spanne zwischen 1.970 und 2.030 Euro pro Tonne (Stand: 23. August).

Die Preise für die Kupferschrottsorten haben sich nicht ganz so stark erhöht. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) verteuerte sich an beiden Enden um 60 Euro. Pro Tonne lassen sich aktuell zwischen 5.320 und 5.500 Euro erzielen. Um 30 Euro hat Schwerkupferschrott (Keule) hinzugewonnen und erlöst damit zwischen 4.760 und 5.000 Euro je Tonne.

Die Preise für Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) sind am unteren Ende um 50 Euro und am oberen Ende um 20 Euro gestiegen. Die Preisspanne erstreckt sich nun von 1.080 bis 1.100 Euro je Tonne. Die Preissteigerung, die Nickel V4A (Alt- und Neuschrott) am unteren Ende erzielt hat, belief sich auf 90 Euro. Der untere Preis stieg damit weit über die Marke von 1.300 Euro, und zwar auf 1.380 Euro. Der obere Preis hingegen stieg nur leicht um 10 Euro auf 1.400 Euro pro Tonne.

Ebenfalls um 10 Euro legte Weichbleischrott (Paket) am unteren Ende zu. Am oberen Ende verteuerte sich die Schrottsorte um 30 Euro. Die Preise rangieren zwischen 1.830 und 1.870 Euro pro Tonne.

Zwischen 30 und 50 Euro haben sich die Preise für die Aluminiumschrottsorten erhöht. Für Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) lassen sich zwischen 1.660 und 1.800 Euro erlösen. Aluminiumprofilschrott (Alter) ist mit Preisen zwischen 1.700 und 1.820 Euro pro Tonne etwas teurer.

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