Politischer Widerstand

Die Diskussion um die geplante LVP-Sortieranlage nahe Pforzheim hält an. Der zuständige Gemeinderat ist sich uneins, ob er dem Bau zustimmen soll. Außerdem ist er unsicher, wie das Projekt zu bewerten ist. Nun wird ein Rechtsanwalt eingeschaltet.

Neue LVP-Sortieranlage: Suez muss sich noch gedulden


Die neue Suez-Sortieranlage für Leichtverpackungen (LVP) soll in der baden-württembergischen Gemeinde Ölbronn-Dürrn nahe Pforzheim entstehen. Der Antragsteller für die Genehmigung von Bau und Betrieb ist das Entsorgungsunternehmen Suez Deutschland, das den Antrag bereits im Dezember 2016 gestellt hat. Doch noch ist keineswegs ausgemacht, dass die Anlage auch genehmigt wird.

Denn der geplante Anlagenbau wurde bei der jüngsten Gemeinderatssitzung Ende Juli kontrovers diskutiert. Wie die Pforzheimer Zeitung berichtet, ist bereits umstritten, ob die Gemeinde den Neubau überhaupt will. Zahlreiche Bürger und mit ihnen die Gemeinderäte würden nämlich einen Anstieg der Verkehrszahlen befürchten, da nicht nur Abfälle und Wertstoffe aus dem Enzkreis, sondern auch aus anderen Landkreisen angeliefert werden sollen.

In der Sitzung hätte darüber entschieden werden sollen, ob die Gemeinde Befreiungen vom Bebauungsplan zulässt und damit ein Stück weit den Weg ebnet, dass Suez mit dem Bau beginnen kann, berichtet die Zeitung. Doch das Gremium habe sich in Teilen nicht in der Lage gesehen, über ein derart umfassendes Anliegen zu entscheiden. Deshalb habe man beschlossen, einen Rechtsanwalt einzuschalten, der die gesamte Angelegenheit prüft.

In der geplanten Sortieranlage sollen jährlich rund 100.000 Tonnen LVP sortiert werden. Ab Januar 2019 soll die Anlage in einem Dreischicht-Betrieb laufen. Die Anlage soll auf dem Gelände errichtet werden, wo Suez bereits Hausmüll, Gewerbe- und Bioabfälle aus dem Enzkreis umschlägt.

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