Digitaler Marktplatz

In den USA ist eine digitale Handelsplattform für Altpapier an den Start gegangen. Angeboten wird nicht nur das Kaufen und Verkaufen von Altpapier, sondern auch die Vernetzung mit Logistikdienstleistern, die Waren von A nach B transportieren. Betreiber der Plattform ist ein deutscher Technologiekonzern.

Neue Online-Handelsplattform für Altpapier


Vor gut zwei Wochen ist in den USA eine Online-Handelsplattform für Altpapier an den Start gegangen. Betreiber der Plattform ist die Firma merQbiz, ein gemeinsames Start-up des Technologiekonzerns Voith und der Boston Consulting Group Digital Ventures.

Die Plattform richtet sich an Marktteilnehmer der nordamerikanischen Papierindustrie. „Bislang zeichnet sich der nordamerikanische Markt für Altpapier durch starke Fragmentierung mit vielen unterschiedlichen Marktteilnehmern, uneinheitlichen Liefer- und Logistikketten, geringe Preistransparenz und schwankende Produktqualitäten aus“, erläutert Voith. merQbiz will Händler und Einkäufer von Papier- und Zellstofffabriken, Papierbroker oder Recyclingfirmen künftig miteinander vernetzen und entsprechende Verkaufs- und Einkaufstransaktionen ermöglichen.

Hohe Investitionen

Ähnlich wie bei anderen bekannten Online-Marktplätzen übernimmt merQbiz die Evaluation der Händler, der Käufer und der Qualität der Ware. Das sorge für hohe Sicherheit bei allen Waren-, Logistik- und Zahlungsströmen sowie für hohe Transparenz und eine professionelle Abwicklung, betont Voith. Seit dem Start vor zwei Wochen hat merQbiz mehr als 100 Tonnen Altpapier gehandelt. Bestandteil der Plattform ist nicht nur das Handeln von Altpapier, sondern auch die Vernetzung mit Logistikdienstleistern, die die Waren von A nach B transportieren.

Das Start-up hat seinen Sitz im kalifornischen Manhattan Beach. CEO von merQbiz ist John Fox, bislang CEO der Papiersparte von Voith in Nordamerika. Für Voith ist das Start-up ein weiterer Schritt hin zu einem maßgeblichen Player in der digitalen Industrie. Voith plant, bis Ende des Geschäftsjahres 2020 rund 50 Millionen Euro in den Aufbau von merQbiz zu investieren.

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