Bauvorhaben

In Herne soll eine der modernsten Aufbereitungsanlagen Europas für gebrauchte Kunststoff-Einwegflaschen errichtet werden. Gebaut wird die Anlage von Rhenus PET-Recycling. Auch der Schwesterkonzern Remondis wird am neuen Standort aktiv.

Neue PET-Recyclinganlage in Herne


Der Kunststoffverwerter Rhenus PET-Recycling baut in Herne im Ruhrgebiet eine neue PET-Recyclinganlage. Zeitgleich wird auch der Schwesterkonzern Remondis an dem neuen Standort aktiv werden – er plant den Bau eines Umschlagplatzes für Gewerbeabfälle, wie Remondis-Sprecher Michael Schneider bestätigte.

Insgesamt investieren die beiden Unternehmen rund 19 Millionen Euro in den neuen Standort im Norden von Herne. Bereits in der Vergangenheit waren dort Unternehmen aus der Abfallwirtschaft ansässig, zuletzt die Firma Schönmakers Umweltdienste, von der Rhenus und Remondis jeweils einen Teil der 6,7 Hektar großen Betriebsgelände übernommen haben.

Standort in Gelsenkirchen wird aufgegeben

Auf dem Rhenus-Gelände soll laut Schneider eine der modernsten Aufbereitungsanlagen Europas für gebrauchte Kunststoffeinwegflaschen errichtet und betrieben werden. Dazu wird der bisherige Standort in Gelsenkirchen aufgegeben. „Dieser Platz war angemietet und nicht mehr ausbaufähig“, erklärt Schneider. „Am neuen Standort nur 13 Kilometer entfernt können wir die Kapazitäten auf 55.000 Tonnen pro Jahr erweitern. Außerdem liegt der Standort logistisch betrachtet mit dem Autobahnanschluss viel besser.“

In der neuen PET-Recycling-Anlage sollen die Kunststofflaschen in einem Kontischichtbetrieb zu einen „vielseitig verwendbarem Recyclingprodukt aufbereitet werden. Perspektivisch werden wir auch einen Extruder bekommen“, so Schneider. Die neue Anlage soll in der zweiten Jahreshälfte 2018 in Betrieb gehen. Die 40 Mitarbeiter aus Gelsenkirchen werden alle mitumziehen. Außerdem sollen langfristig 60 Arbeitsplätze neu entstehen.

Remondis plant Umschlagsplatz

Remondis wiederum wird das Teilgrundstück abfallwirtschaftlich nutzen. Der Entsorgungskonzern plant neben der Logistik mit zehn Lkw die Abfalllagerung, Abfallsortierung und den Umschlag sowie eine Annahmestelle für gewerbliche Anlieferer. Auch eine Kfz-Werkstatt mit Betriebstankstelle ist geplant. Außerdem will Remondis ein zweigeschossiges Verwaltungs- und Sozialgebäudes bauen, das von beiden Firmen genutzt werden soll.

Rhenus PET-Recycling bereitet an mehreren Standorten PET Flaschen zu PET-Flakes auf. 2015 lag das Rohergebnis bei 7,57 Millionen Euro, der Jahresüberschuss bei rund 654.000 Euro. Das Unternehmen ist Teil der Rhenus Gruppe. Die Gruppe ist neben Remondis und Saria eine der drei Sparten der Rethmann-Gruppe mit Sitz im westfälischen Selm.

© 320°/ek | 03.04.2017

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