Textilrecycling

Der Textilverwerter Texaid will Altkleider hochwertiger recyceln. Zusammen mit der Hochschule Luzern und dem Handelsunternehmen Coop hat er ein neues Projekt aus der Taufe gehoben. Das Vorhaben soll zeigen, was mit Alttextilien möglich ist.

Neue Produkte statt Putzlappen und Dämmstoffe


Wie könnten hochwertige Produkte aus Alttextil-Materialien in Zukunft aussehen? Diese Frage soll im Forschungsprojekt ‚Texcycle‘ beantwortet werden. Dabei kooperieren der Schweizer Textilrecycler Texaid, die Hochschule Luzern und das Handelsunternehmen Coop, das auch Kleidung anbietet. Gefördert wird das Projekt von der Kommission für Technologie und Innovation des Bundes (KTI).

Ziel von ‚Texcycle‘ ist es, einen neuen Upcycling-Rohstoff zu generieren, der sich für verschiedene Anwendungsbereiche eignet. Als Input sollen Textilien dienen, die nicht mehr tragbar sind und bislang zu Putzlappen, Dämmstoffen oder Reißwolle verarbeitet werden. Das Projekt orientiere sich dabei am ‚Close the Loop‘-Ansatz – also am Ziel, textile Kreisläufe nachhaltig und ganzheitlich zu schließen.

Beginnen soll das Projekt im Januar 2018. Die Laufzeit ist 18 Monate. Innerhalb dieser Zeit soll die Hochschule Luzern (Bereiche Design & Kunst und Technik & Architektur) neue Verarbeitungsmethoden für sortierte Alttextilien testen. Darüber hinaus sollen aus den von Texaid gelieferten Materialien Produkt-Prototypen für neu definierte Einsatzbereiche entworfen werden. Parallel will Coop prüfen, wie hochwertige und nachhaltige Recyclingrohstoffe eventuell in neuen Produkten eingesetzt werden könnten.

Der Textilverwerter Texaid wurde 1978 als Charity-Private-Partnership von einem Unternehmer und sechs Schweizer Hilfswerken gegründet: SRK, Winterhilfe, Solidar, Caritas, Kolping, HEKS. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz im Kanton Uri und besitzt Niederlassungen in Deutschland, Österreich, Bulgarien, Ungarn und Marokko. Texaid sammelt nach eigenen Angaben jährlich rund 80.000 Tonnen Alttextilien – etwa 36.000 Tonnen über seine Tochter Contex in der Schweiz und die restliche Menge über die Gesellschaft Texaid Collection in Deutschland.

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