Alttextilien

Der schwedische Modekonzern H&M recycelt Alttextilien aus Mischgewebe zu neuen Garnen und Fasern. Das neue Material soll ohne Qualitätsverlust wieder direkt einsetzbar sein. Der Recyclingmethode liegt ein hydrothermaler Prozess zugrunde.

Neue Recyclingmethode für Textilien aus Mischgewebe


Der schwedische Modekonzern H&M hat eine neue Recyclingmethode entwickelt, mit der sich gebrauchte Mischgewebe zu neuen Textilien und Garnen verwerten lassen. Das Verfahren erfolge gänzlich ohne Qualitätsverlust, betont H&M.

Gelingen soll das mit einem neuen thermochemischen Prozess. Entwickelt wurde der Prozess durch die H&M Foundation und das Hongkonger Forschungsinstitut für Textilien und Bekleidung HKRITA. Durch den hydrothermalen Prozess könnten Baumwoll- und Polyester-Mischgewebe vollständig separiert und recycelt werden, wie die Non-Profit-Organisation des H&M-Konzerns hervorhebt. Das zurückgewonnene Material sei ohne Qualitätsverlust wieder direkt einsetzbar.

Zur Trennung der Mischgewebe würden bei diesem Prozess lediglich Wärme, Wasser und weniger als 5 Prozent biologisch abbaubare grüne Chemikalien benötigt. Diese Faser-zu-Faser-Recyclingmethode soll kostengünstig sein und keine weitere Umweltbelastung mit sich bringen.

Bis 2020 vom Labormaßstab zum Produktionsmaßstab

Im weiteren Projektverlauf soll der hydrothermale Recyclingprozess den Labormaßstab hinter sich lassen und den Produktionsmaßstab erreichen. Das gemeinsame Projekt der H&M Foundation und des HKRITA hat noch eine Laufzeit bis 2020. Daran beteiligt sind auch zwei japanische Universitäten, die Ehime-Universität und die Shinshu-Universität.

Die Gesamtkosten für dieses Projekt schätzt H&M auf etwa 30 Millionen Euro. Die H&M Foundation habe das Forschungsprojekt bereits mit 5,8 Millionen Euro gefördert. Weitere umfangreiche Fördermittel schieße die Hongkonger Regierung über ihren Innovations- und Technologiefonds zu.

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