Verwertung von Matratzen

Mit einer neuen Technologie sollen Matratzen zu hochwertigen Produkten aufbereitet werden. Das Verfahren sei gegenüber der herkömmlichen Aufbereitungsverfahren wirtschaftlich attraktiv, heißt es.

Neue Recyclingtechnologie für Hart- und Weichschaumreste


Matratzen- und Polsterschäume können künftig hochwertig und umweltgerecht aufbereitet werden. Das verspricht zumindest eine neue Recyclingtechnologie inklusive Verfahrentechnik. Entwickelt hat sie das Unternehmen H&S Anlagentechnik mit Sitz im niedersächsischen Sulingen.

Mit der Technologie können Hart- und Weichschaumreste aus Polyurethan (PUR) chemisch in hochwertiges Polyol – Molekülbaustein für PUR – umgewandelt werden. Wie H&S betont, weisen die erzeugten Polyole im Vergleich zu früheren Recyclingmethoden eine gute Reaktionsfähigkeit auf. Darüber hinaus enthielten sie keine primären aromatischen Amine (Methylen, Toluendiamin). Diese gelten als gefährliche Stoffe und sind daher insbesondere für Matratzen- und Polsterschäume ungeeignet.

Attraktiv für Weich- und Hartschaumabfälle

Ein weiterer Vorteil der Methode ist laut H&S die Wirtschaftlichkeit. Beispielsweise könnten Weichschaumabfälle aufgrund gefallener Preise derzeit nicht mehr wirtschaftlich verwertet werden. Bisher wurde das Material zu Verbundschaum für Teppichunterlagen und Sportmatten recycelt.

Anders sei die Situation für Hartschaumabfälle. Die Preise für die Entsorgung des Materials in MVA steigen, seitdem sie nicht mehr auf Deponien abgelagert werden dürfen. Ferner sind Anwendungen für mechanisch recycelten Hartschaum wie Pulver begrenzt, so H&S. Aktuell fielen große Mengen an Hartschaumabfällen bei der Produktion von Dämmplatten an. Das Recycling kleiner Mengen für Pulverfüllstoffe erziele keine hohe Recyclingquote.

Ein weiterer Faktor sei der ständige Anstieg der Polyolpreise. Polyurethanschaumhersteller, die sowohl Hart- als auch Weichschaumtypen produzieren, hätten bereits großes Interesse an der Recyclingtechnologie gezeigt, so H&S.

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