Einigung der Gesellschafter

Nach dem Streit über die Höhe des Verbrennungspreises sind EGN und AWA wieder an den Verhandlungstisch zurückgekehrt. Das Ergebnis ist eine Vereinbarung für die MVA Weisweiler bis 2030. Bestandteil des neuen Vertrages ist auch ein günstigerer Festpreis.

Neuer Vertrag für MVA Weisweiler


Die Zukunft der MVA Weisweiler ist bis 2030 gesichert. Am 7. April haben die Gesellschafter und Partner eine neue Vereinbarung unterzeichnet. Demnach steht den beiden Gesellschaftern AWA Entsorgung und EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein ab dem Jahr 2021 jeweils die Hälfte der Verbrennungskapazität zur Verfügung. Ab dann gilt ein Festpreis für die Verbrennung der kommunalen Müllmengen, der auch „deutlich günstiger“ sein wird als die bisherige Preisbasis, wie es seitens der MVA Weisweiler heißt. Durch die Festpreisregelung und entfallene Finanzierungskosten würden die Bürger der Region entlastet.

Die MVA Weisweiler verfügt über drei Verbrennungslinien und eine Kapazität von 360.000 Tonnen pro Jahr. Zu den behandelten Abfällen zählen Restmüll und Gewerbemüll. Zwischen den beiden Gesellschaftern AWA und EGN lief es in der Vergangenheit nicht immer harmonisch. Im Jahr 2015 herrschte zwischen beiden ein Streit um die Höhe des Verbrennungspreises – die EGN war der Meinung, sie habe für den zu verbrennenden Müll mehrere Jahre lang zu viel gezahlt. Ein Schiedsgericht verpflichtete letztlich die AWA zu einer Zahlung von rund 12 Millionen Euro an die EGN.

Im Oktober 2015 musste schließlich MVA-Geschäftsführer Ulrich Koch seinen Posten räumen. Auf seine Position folgte der frühere kaufmännische Leiter bei EGN, Herbert Küpper. Neben den Streitereien über Gebühren und Müllmengen hatten sich AWA und EGN auch in der Frage über den MVA-Betreiber REW Power und einen möglichen Umbau der Anlage zu einem Müllheizkraftwerk überworfen.

RWE bleibt Partner

Das alles scheint nun der Vergangenheit anzugehören. Gemäß der neuen Vereinbarung bleibt die Zusammenarbeit mit dem RWE Kraftwerk Weisweiler durch die technische Anbindung von Teilen der Infrastruktur und Energieerzeugung, die Gestellung von Wartungs- und Servicepersonal sowie der Werksfeuerwehr bestehen. „Damit bleibt RWE für weitere fast anderthalb Jahrzehnte ein verlässlicher Partner der MVA und damit auch der Aachener Region“, freut sich Lars Kulik, Vorstandsmitglied der RWE Power AG, über den Vertragsabschluss.

Auch der MVA-Aufsichtsratsvorsitzende Städteregionsrat Helmut Etschenberg und seine Stellvertreterin Kerstin Abraham, Vorstand der Stadtwerke Krefeld, zeigen sich zufrieden: „Wir sind davon überzeugt, für viele Jahre sichere Arbeitsplätze in der Region geschaffen zu haben.“

Mehr zum Thema
Der längste Streik in der Geschichte der IG Metall
Mehr Fernwärme aus Abfällen: Neue Technologie in MVA Borsigstraße
Dopper führt digitalen Produktpass ein
„Wir bieten moderne Büroräume und günstige grüne Energie“