Sensorgestützte Prozesskette

Kostengünstig, ressourceneffizient und staubfrei: So soll eine neue Prozesskette für das Recycling von Technologiemetallen aus E-Schrott aussehen. Für das neue Verfahren soll eine sensorgestützte Sortierung zum Einsatz kommen.

Neues Recyclingprojekt für Technologiemetalle


Technologiemetalle wie Germanium, Tantal oder seltene Erden werden bislang kaum recycelt. Denn die Rückgewinnung dieser Metalle, die sich vor allem in Elektrogeräten befinden, ist alles andere als kostengünstig. Ein neues Forschungsprojekt wagt sich nun aber wieder an das Thema heran. Das Projekt trägt den Namen „MetalSens – Entwicklung einer Prozesskette zur staubarmen Rückgewinnung von Technologiemetallen bestückter Leiterplatten mittels sensorgestützter Sortierung“. Federführend ist das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT aus Aachen.

Das Institut will gemeinsam mit vier Partnern aus Industrie und Forschung eine Prozesskette entwickeln, mit der sich Technologiemetalle aus gebrauchter Elektronik kostengünstig und ressourceneffizient zurückgewinnen lassen. Dafür wollen die Projektpartner bestehende Recyclingverfahren optimieren. Das Projekt werde den gesamten Recyclingprozess, die parameteroptimierte und damit weniger Staub freisetzende „Entstückung“ sowie die Neuentwicklung sortierfähiger Sensorik für geringe Bauteilgrößen bei hoher Geschwindigkeit betrachten, teilt das IPT mit.

Das primäre Projektziel sei weniger die isolierte Optimierung der Einzelschritte im Recyclingprozess, sondern vielmehr, ein Optimum für die gesamte Prozesskette zu erreichen, betont das Institut. Kostenvorteile erwartet das IPT zum einen durch den Wiederverkauf bisher ungenutzter Ressourcen und einem geringeren Primärmaterialbedarf. Darüber hinaus würde eine staubärmere Prozessführung die Rohstoffmenge erhöhen und Emissionen reduzieren, was ebenfalls die Kosten senke.


seltener-erden-gehalt-aller-in-deutschland-verkauften-notebooks-2010


Wie das IPT hervorhebt, vereint das Projektkonsortium umfangreiche Erfahrungen aus den Bereichen Zerkleinerung und Trennung von (Elektronik-)Schrott, analytische Messtechnik, metallurgische Prozesstechnik und Metallrecycling sowie Auslegung und Optimierung von Prozessketten. Neben dem Fraunhofer IPT und dem IME der RWTH Aachen als wissenschaftliche Partner, besteht das Konsortium aus der SICON GmbH, LLA Instruments GmbH sowie assoziiert und beratend der Aurubis AG.

Das Projekt wird noch bis 31. August 2019 laufen und im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme „r4 – Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Forschung zur Bereitstellung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe“ mit einer Summe von 1,33 Millionen Euro gefördert.

Mehr zum Thema
Mehr Rezyklate, weniger Plastik: Was Apple bislang erreicht hat
Wird die Energie- und Antriebswende ausgebremst?
Batteriepaket der Raumstation ISS schlägt in Wohnhaus ein
Neue Marke: Heraeus bietet Produkte aus recycelten Edelmetallen an
Einweg-E-Zigarette mit abnehmbarem Akku
Der längste Streik in der Geschichte der IG Metall
Thyssenkrupp kündigt Abbau von Stahlkapazitäten an
iPhone-Reparatur: Apple lässt gebrauchte Originalteile zu 
Neuer Roboter entleert Lebensmittelgläser in Sekundenschnelle
Künstliche Intelligenz soll Elektroaltgeräte analysieren
Kreislaufwirtschaft: Neues Zentrum in der Lausitz