Biologische Abgasnachbehandlung

Bestehende Verfahren zur Abgasnachbehandlung bei der Biogasaufbereitung sind technisch aufwendig und kostenintensiv. Ein neues Verfahren setzt auf die biologische Behandlung – und verspricht eine wirtschaftliche Alternative zu sein.

Neues Verfahren verringert Methanschlupf bei Biogas-Aufbereitung


Um die Grenzwerte für Methanemissionen nach EEG und GasNZV zu erfüllen, ist bei der Aufbereitung von Biogas zu Biomethan eine Abgasnachbehandlung grundsätzlich notwendig. Hierfür steht nun ein neuartiges biologisches Verfahren zur Verringerung des Methanschlupfes bei der Biogasaufbereitung zur Verfügung. Entwickelt wurde das Verfahren vom Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens (PFI) und dem Institut für Mikrobiologie und Weinforschung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Durch das neue Verfahren werde das im Abgas befindliche Methan mit Hilfe von methanotrophen Bakterien zum größten Teil entfernt, teilt die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) mit. Im Rahmen des Projektes konnten den Angaben zufolge verschiedene aussichtsreiche Bakterienstämme identifiziert und in einem eigens entwickelten Festbett-Rieselstromreaktor unter praxisnahen Bedingungen demonstriert werden. Die erzielten Methanabbaugeschwindigkeiten und Endkonzentrationen zeigten je nach Einsatzstamm und Fermentationsbedingungen erhebliche Schwankungsbreiten. Durch rückläufige Abbaugeschwindigkeiten im niedrigen Konzentrationsbereich (<1,5 Prozent Methan im Abgas) seien Endkonzentrationen <0,5 Prozent Methan erst bei größeren Reaktorvolumina erreichbar.

„Mit diesem neuartigen Verfahren zur Abgasnachbehandlung wurden die Grundlagen für eine wirtschaftliche Alternative gegenüber kostenintensiven thermischen oder katalytischen Verfahren geschaffen“, würdigt die FNR. Weiterer Optimierungs- und Entwicklungsbedarf bestehe im Hinblick auf die zu erzielenden Endkonzentrationen im Abgas. Ansatzpunkte für eine Verfahrensoptimierung seien der Einsatz von Mischkulturen und ein zweistufiges Verfahren.

Auf Grundlage der Ergebnisse will das PFI die Verfahrensentwicklung nun fortsetzen. Das Institut plant, eine Demonstrationsanlage im Praxis-Maßstab zu entwickeln.

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