Marktbericht für NE-Metalle

Spekulanten treiben den Preis für Nickel nach oben. Die meisten anderen Notierungen für Industriemetalle müssen dagegen leichte Verluste hinnehmen. Bei den Schrottpreisen sieht es ähnlich aus. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Nickelschrott-Preis profitiert von spekulativem Umfeld


Regina Lopez, neue Umweltministerin der Philippinen, fackelt offenbar nicht lange. Gerade mal anderthalb Monate ist die ehemalige Umweltaktivistin im Amt, da müssen auch schon erste Nickelminen schließen. Die Ministerin wirft den Betreibern vor, dass sie gegen Umweltauflagen verstoßen.

Die Philippinen sind neben Indonesien der weltweit größte Förderer und Exporteur von Nickelerz. Doch wie lange noch? Weitere Minen werden dicht machen müssen. Damit rechnen jedenfalls Spekulanten, die sich mit Nickel eindecken. Sie spekulieren auf eine Verknappung des Angebots und damit auf weiter steigende Preise.

Nickel verteuert sich um 160 US-Dollar

Vor diesem Hintergrund könnte der Rückenwind für den Nickelpreis anhalten. Seit Anfang Juni hat sich Nickel um mehr als 2.000 US-Dollar verteuert. In dieser Woche stieg die Preiskurve weiter an, wie der Blick zur Londoner Metallbörse (LME) zeigt.

Der Dreimonatspreis für Nickel lag am Mittwoch (20.7.) bei 10.475 US-Dollar pro Tonne. Das sind 160 US-Dollar mehr als sieben Tage zuvor. Verteuert hat sich in dieser Zeit auch Zink. Die Tonne notierte gestern bei 2.232 US-Dollar. Das enstpricht einer Preissteigerung von 42 US-Dollar.

LME-Preise-20.7.16Die anderen Industriemetalle dagegen legten nach dem Höhenflug der letzten Wochen eine Verschnaufpause ein. Sie mussten geringfügige Abzüge hinnehmen. Aluminium erzielte 1.624 US-Dollar pro Tonne. Kupfer wurde für 4.916 US-Dollar gehandelt, Blei für 1.832 US-Dollar.

Zinn zählte ebenfalls zu den Verlierern. Dieses NE-Metall büßte gegenüber der Vorwoche 275 US-Dollar pro Tonne ein. Es kostete am gestrigen Mittwoch 17.650 US-Dollar.

Preise für Nickelschrott profitieren

Von der neuen philippinischen Minen-Politik und den Spekulanten, die die Notierungen für Neuware nach oben treiben, profitiert offenbar auch der Schrotthandel. Die Preise für Nickelschrott ziehen jedenfalls kontinuierlich an. In dieser Handelswoche konnten sie weitere Zugewinne einfahren. Das geht aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervor.

So legte V2A (Alt- und Neuschrott) am unteren Ende um 30 Euro zu. Die Tonne erlöste zwischen 970 und 980 Euro. V4A (Alt- und Neuschrott) wechselte für 1.220 bis 1.300 Euro den Besitzer. Das sind am unteren Ende 20 Euro mehr als zuletzt. Seit Anfang Juni hat sich Nickelschrott damit um rund 100 Euro verteuert.

Zu den Gewinnern dieser Woche gehörte einmal mehr Altzink. Die Preise für diese Schrottsorte stiegen um 30 Euro pro Tonne. Sie reichten von 1.580 bis 1.680 Euro.

Weichbleischrott dagegen musste nach fast zwei Monaten erstmals wieder Verluste einstecken. Mit 10 Euro fielen sie allerdings verkraftbar aus. Hier reichte die Preisspanne von 1.440 bis 1.530 Euro.

Ambivalent fiel das Wochenfazit für Aluminiumschrott aus. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) verlor am unteren Ende 10 Euro, gewann dafür am oberen Ende 20 Euro hinzu. Die Tonne erzielte 1.440 bis 1.580 Euro.

Für Profilschrott (Alter) wurden Preise zwischen 1.460 bis 1.560 Euro aufgerufen. Das bedeutete am oberen Ende ein kleines Plus von 10 Euro. Am unteren Ende verharrte der Preis auf gleichbleibendem Niveau.

Gänzlich Stillstand herrschte bei Kupferschrott. Blanker Kupferschrott (Kabul) erzielte 4.280 bis 4.460 Euro pro Tonne. Für Schwerkupferschrott (Keule) wurden wie schon in der Vorwoche 4.000 bis 4.210 Euro fällig.

 

320°/mb

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