Marktbericht

Die meisten NE-Metallschrottsorten haben preislich wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Nur Nickelschrott trotzt dem Trend. Ähnlich sieht es auf der Primärseite aus. Auch hier zählt Nickel neben Zinn zu den Gewinnern. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Nickelschrott stemmt sich gegen den Markt


Mit Spannung hatten Marktteilnehmer in dieser Woche auf die neuen Konjunkturdaten aus China gewartet. Doch am Mittwoch wurde schnell klar, dass sich die Hoffnungen auf positive Marktimpulse nicht erfüllt haben. Die ersten chinesischen Konjunkturindikatoren nach dem Neujahrsfest sind schwächer ausgefallen als erwartet. Sollte sich das Wachstum weiter eintrüben, würde das auch negative Auswirkungen auf die Industriemetalle haben.

Schon jetzt sind die Preise für die meisten Industriemetalle rückläufig. Der Dreimonatspreis für Aluminium lag am Mittwoch (1. März) an der Londoner Metallbörse LME bei 2.137 US-Dollar je Tonne. Damit verliert das Leichtmetall um über 1,7 Prozent und macht das Plus aus der Vorwoche wieder zunichte.

Gleichwohl könnte der Preis schon bald wieder anziehen. Denn angebotsseitig könnte sich die Lage bei Aluminium durchaus etwas verschlechtern. Norsk-Hydro hat angekündigt, die Produktion in seiner brasilianischen Aluminiumhütte in Alunorte ab März um 50 Prozent zu verringern.

Auch Kupfer muss in dieser Woche seine Gewinne aus der Vorwoche wieder abgeben. Um 80 US-Dollar ist der Dreimonatspreis auf 6.988 US-Dollar je Tonne gefallen.

Blei und Zink geben ebenfalls weiter nach. Blei verliert um 1,2 Prozent. Aktuell kostet eine Tonne 2.532 US-Dollar. Der Zinkpreis lässt um über 2 Prozent nach und rutscht auf 3.457 US-Dollar ab.

Nur Nickel und Zinn bieten den schlechten Daten aus China die Stirn. Nickel schafft einen Sprung um 200 US-Dollar auf 13.830 US-Dollar pro Tonne. Nachdem sich Zinn in den beiden Vorwochen spürbar abgekühlt hat, scheint es nun wieder beliebter bei den Anlegern zu sein. Das Metall legt um 125 US-Dollar auf 21.625 US-Dollar zu.

metallpreise (9)

Nickelschrotte legen zwischen 20 und 50 Euro zu

Bei den Metallschrottsorten scheinen ebenfalls frische und positive Impulse zu fehlen. Folglich hat die allgemeine Aufwärtsbewegung aus der vergangenen Woche schon wieder an Schwung verloren. Wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht, kann einzig Nickelschrott punkten.

Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) schafft einen Preissprung von 50 Euro am unteren Ende und von 30 Euro am oberen Ende. Nickel V4A (Alt- und Neuschrott) legt immerhin noch um 20 Euro zu.

Die Aluminium- und Kupferschrotte hingegen haben wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Die beiden Aluminium-Schwestersorten verlieren zwischen 20 und 30 Euro. Auch die Preisspanne für Blanken Kupferdrahtschrott (Kabul) rutscht um 20 Euro nach unten. Schwerkupferschrott (Keule) hingegen kann das Niveau der Vorwoche halten.

Beim Altzinkschrott hat sich preislich ebenfalls nichts verändert. Die mehrwöchige Aufwärtstendenz ist damit vorerst nur kurz unterbrochen. Weichbleischrott (Paket) konnte in der vergangenen Woche recht kräftig zulegen, muss in dieser Woche aber einen Großteil seines Zugewinns wieder abgeben. Sowohl der obere als auch der untere Preis haben um 20 Euro nachgegeben.

ne-metallschrottpreise (8)

Mehr zum Thema
Fragen und Antworten zum PET-Markt in Europa
Institute senken Konjunkturprognose – Nur noch Miniwachstum
Recycling von Solarmodulen: Jetzt auch für Silber
Erstes deutsches Unternehmen für Schiffsrecycling
„Noch wenig Hinweise auf konjunkturelle Belebung“
Elektrofahrzeuge, Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Energien: Wie weit ist Mercedes schon?
UN-Bericht: Die Welt produziert Jahr für Jahr mehr Elektroschrott
Voestalpine will Buderus Edelstahl verkaufen