Jahresbericht 2014

Das Aufkommen an Sonderabfällen in Niedersachsen hat sich 2014 etwas erhöht. Mengenveränderungen gab es insbesondere bei Bau- und Abbruchabfällen sowie bei Abfällen aus der Sanierung von Bohrschlammdeponien. Die Zahlen zeigen auch, welche Rolle die Hausmüllverbrennung spielt.

Niedersachsen: Leichter Anstieg der Sonderabfälle


In Niedersachsen ist im vergangenen Jahr die Gesamtmenge der gefährlichen Abfälle zur Beseitigung um 5 Prozent auf 1,665 Millionen Tonnen gestiegen. Das berichtet die Niedersächsische Gesellschaft zur Endablagerung von Sonderabfall (NGS). Zu einem Zuwachs kam es unter anderem für Bau- und Abbruchabfälle, die sich um 200.000 Tonnen erhöht haben. Hierfür ist laut NGS insbesondere das Aufkommen an Gleisschotter und Straßenabbruch verantwortlich. Bau- und Abbruchabfälle machten damit im vergangenen Jahr 69 Prozent aller gefährlichen Abfälle in Niedersachsen aus.

NGS
NGS

Leicht gesunken ist dagegen das Aufkommen an Asbestabfällen. Darüber hinaus ging auch die Menge an gefährlichen Böden und Steine zurück – laut NGS um 38.000 Tonnen. Noch deutlicher fiel der Rückgang für Abfälle aus der Sanierung von Bohrschlammdeponien aus: Diese gingen um 60.000 Tonnen zurück. Laut NGS dürfte das aber eine temporäre Erscheinung sein.

Weitere Mengenänderungen betreffen einzelne projektbezogene Abfallarten und so genannte Sekundärerzeuger (Output der Bodenreinigungsanlagen). Hier haben die Mengen um 56.000 Tonnen abgenommen. Die produktionsspezifischen Abfälle wie etwa Säuren, Laugen oder Bearbeitungsöle sind konjunkturell bedingt etwas gestiegen, für Farb- und Lackschlämme verzeichnet die NGS einen Anstieg um 4.000 Tonnen, andere gefährliche Abfälle aus der Nichteisen-Hydrometallurgie haben um 20.000 Tonnen zugenommen.

Hausmüllverbrennung spielt keine Rolle

Wie die Jahreszahlen für 2014 weiter zeigen, stammen 93,4 Prozent der entsorgten Abfälle aus Niedersachsen. Der Rest kommt von außerhalb, davon wiederum entfallen 0,2 Prozent auf das Ausland. 56 Prozent der Abfälle wurden in Niedersachsen entsorgt, 44 Prozent in anderen Bundesländern.

Sondermüll Niedersachsen_EntsorgungswegeDie Betrachtung der Entsorgungswege zeigt, dass die chemisch-physikalische Behandlung mit 49,6 Prozent (2013: 46 Prozent) die größte Bedeutung hat. Hiervon betreffen laut NGS fast drei Viertel die Bodenbehandlung. Bei der oberirdischen Deponierung ist die Menge von 42 auf 39 Prozent gesunken. Die NGS führt das vor allem auf den Rückgang bei Bohrschlämmen, asbesthaltigen Abfällen und die verstärkte Bodenbehandlung zurück. Die übrigen Entsorgungswege blieben weitgehend unverändert: Auf die Sonderabfallverbrennung entfällt ein Anteil von 6 Prozent und auf die untertägige Deponierung ein Anteil von 3,6 Prozent. Der Anteil der Hausmüllverbrennung beläuft sich auf 2 Prozent.

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