Bilanz für 2016

Die Sammlung von Elektroaltgeräten und Altbatterien in Österreich bewegt sich auf gutem Niveau. Im vergangenen Jahr stieg die EAG-Sammlung aus Haushalten erneut an. Die Sammelquote ist trotzdem leicht rückläufig – vor allem bei Altbatterien.

Österreich verbucht Rekordergebnis für EAG-Sammlung


Die Sammlung von Elektroaltgeräten und Altbatterien in Österreich zeigt gute Ergebnisse. Wie die Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle EAK mitteilt, wurden im vergangenen Jahr im Haushaltsbereich erstmals mehr als 83.000 Tonnen Elektroaltgeräte gesammelt. „Zu diesem guten Ergebnis hat vor allem die erfreuliche Steigerung der Sammelmenge um 19 Prozent bei Großgeräten beigetragen“, sagt Geschäftsführerin Elisabeth Giehser zufrieden. Die Sammlung von Altbatterien war hingegen leicht rückläufig.

Im Einzelnen brachte die Sammlung folgende Ergebnisse hervor:

  • Laut EAK wurden 2016 im Haushaltsbereich erstmals mehr als 83.000 Tonnen Elektroaltgeräte gesammelt.
  • Das entspricht einer Pro-Kopf Sammelmenge von 9,8 kg und einem Anstieg von über fünf Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Jahr. Zu diesem guten Ergebnis hat laut EAK vor allem die erfreuliche Steigerung der Sammelmenge um 19 Prozent bei Großgeräten beigetragen.
  • Die Sammelquote für Elektroaltgeräte lag 2016 bei 50,1 Prozent (2015: 50,2 Prozent). Dass die Sammelquote trotz gestiegener Sammelmenge zurückgegangen ist, liegt an der höheren Anzahl der in Verkehr gebrachten Mengen (siehe unten).
  • Die Sammlung von Gerätebatterien war 2016 rückläufig. Im Vergleich zu 2015 beträgt das Minus 6 Prozent. Da liege unter anderem daran, dass immer mehr Batterien mit längerer Nutzungsdauer in Verkehr gesetzt werden, so die EAK.
  • Die Sammelquote für Altbatterien lag 2016 bei 49,2 Prozent (2015: 55,1 Prozent).
  • Österreich hat laut EAK das dichteste Sammelnetz Europas für Elektroaltgeräte und Batterien (ca. 2.100 kommunale und mehrere tausend gewerbliche Rückgabestellen). Österreich liege gemeinsam mit den skandinavischen Ländern im europäischen Spitzenfeld.

2016 wurde erstmals gemäß der EU-Vorgaben die neue Berechnungsmethode zur Feststellung der Sammelquote angewendet. Demnach wird die Sammelmasse des aktuellen Jahres in Relation zum Durchschnitt der in den vorangegangenen drei Jahren in Verkehr gesetzten Massen gebracht. Für Österreich heißt dies, dass die Sammelquote im Jahr 2016 trotz der höheren Sammelmenge leicht zurückgegangen ist. Der Grund liegt laut EAK in der seit 2015 deutlich steigenden Menge der in Verkehr gesetzten Massen (IVS-Masse).

Den Angaben zufolge stieg 2016 die in Verkehr gesetzte Masse bei den Haushalts-Elektrogeräten um 8 Prozent, bei den Gerätebatterien um 3,5 Prozent. Damit steigt die IVS-Masse in beiden Bereichen stärker als die Sammelmenge, was sich negativ auf die Sammelquoten auswirkt. Für die Berechnung der Quote werden sowohl die Haushalts- als auch die gewerblichen Massen herangezogen. Für 2016 galt erstmals eine Sammelquote von 45 Prozent.

Neue Abfallbehandlungspflichten-Verordnung

Ab 1. Oktober 2017 tritt in Österreich die neue Abfallbehandlungspflichten-Verordnung in Kraft. Sie regelt unter anderem die Bedingungen für die Lagerung, den Transport und die Behandlung von Elektroaltgeräten und Altbatterien. Die Neufassung wurde laut EAK vor allem dadurch notwendig, da in den vergangenen Jahren zunehmend Altgeräte, die mit neuen Technologien ausgestattet sind, gesammelt wurden. Dazu zählen Flachbildschirme, Kühl- und Gefriergeräte mit Kohlenwasserstoffen als Kühlmittel, Photovoltaikmodule, Energiesparlampen und Geräte mit Lithium-Batterien.

Die Abfallbehandlungspflichten-Verordnung wird helfen, die Schadstoffe aus den Geräten gezielt abzutrennen und eine höchstmögliche Verwertungsqualität zur Gewinnung der in den Geräten enthaltenen Rohstoffe zu erreichen, ist sich die EAK sicher. Gleichzeitig werden die Bedingungen für die sichere Lagerung der Altgeräte und Altbatterien (Stichwort „Lithium-Batterien“) nach dem Stand der Technik festgeschrieben.

Mit der neuen Abfallbehandlungspflichten-Verordnung wird die Lagerung der gesammelten Altbatterien auf Lithiumbasis in speziellen Sammelbehältern vorgeschrieben. Das betrifft hauptsächlich größere und beschädigte Energiezellen.

Über die EAK

Die EAK führt die administrative und praktische Koordinierung der Abholung der gesammelten Elektroaltgeräte und Alt-Batterien durch und ist für Öffentlichkeitsarbeit, Daten-Dokumentation und Berichtwesen an das BMLFUW (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft; Umwelt und Wasserwirtschaft) sowie an die die Europäische Kommission verantwortlich. Die EAK ist eine gemeinnützige Gesellschaft, deren Eigentümer sich aus Vertretern der Wirtschaftskammer Österreich sowie den von der EAG VO und der Batterienverordnung betroffenen Branchenvertretern zusammensetzen.

 

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