Bilanz für 2015

In Österreich wurden im vergangenen Jahr mehr Elektroaltgeräte und Batterien erfasst als im Vorjahr. Erneut wurde das EU-Sammelziel deutlich übererfüllt. Zugleich bleiben die Sammelkosten vergleichsweise niedrig, wie die Verantwortlichen betonen.

Österreicher sammeln mehr Elektroaltgeräte und Batterien


Im Jahr 2015 wurden in Österreich 79.000 Tonnen Elektroaltgeräte (EAG) und knapp 2.300 Tonnen Altbatterien gesammelt und recycelt. Damit stieg die Sammelmenge gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent bei EAG und um rund 10 Prozent bei Batterien. Das teilten die Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle (EAK), Vertreter des österreichischen Umweltministeriums (BMLFUW) sowie der Abfallwirtschaftsverbände gestern (28. September) in Wien mit.

Umgemünzt bedeutet das: Jeder Österreicher hat 2015 im Schnitt 9,27 Kilogramm Elektroaltgeräte und 270 Gramm Altbatterien an eine der 2.100 Sammelstellen gebracht. Mit den gesammelten 9,27 Kilogramm pro Einwohner liegt Österreich inzwischen bei einer Sammelquote von gut 50 Prozent. Erst seit diesem Jahr gilt eine Mindestsammelquote von 45 Prozent. Hinsichtlich der Altbatterien betrug die Sammelquote im Jahr 2015 rund 50 Prozent.

Um mehr als das Doppelte überfüllt

Wie Reinhard Mang, Generalsekretär im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW), betonte, habe Österreich das von der EU vorgegebene Sammelziel von 4 Kilogramm EAG pro Einwohner und Jahr trotz steigender Bevölkerungszahlen erneut um mehr als das Doppelte übererfüllt.

Ebenfalls zufrieden zeigte sich Wolfgang Krejcik. Der EAK-Aufsichtsratspräsident und Obmann des Bundesgremiums Elektro- und Einrichtungsfachhandels in der Wirtschaftskammer Österreich verwies darauf, dass trotz steigender Sammelmenge die Kosten dafür stabil gehalten werden konnten. Dem stimmte auch der Präsident der Österreichischen Abfallwirtschaft, Josef Moser, zu: „Österreich weist im europäischen Vergleich eine recht hohe Sammelquote auf und liegt gleichzeitig bei den spezifischen Sammel- und Behandlungskosten im unteren Drittel.“ Dies sei nur durch Zusammenarbeit der Kommunen mit der Wirtschaft im Bereich der Elektroaltgeräte und Batterien möglich.

Sammelsysteme weiterentwickeln

Um im Jahr 2019 das EU-Sammelziel von 65 Prozent für Elektroaltgeräte zu erfüllen, gibt es aber auch in Österreich noch einiges zu tun. „Nur 50 Prozent der gesammelten EAG werden auch in das Elektronische Datenmanagement-Register des Umweltbundesamtes gemeldet“, sagte Elisabeth Giehser, Geschäftsführerin der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle. Die 2015 erzielte Sammelmenge müsse also um ein Drittel steigen, pro Kopf auf mindestens 12 Kilo.

Generell müsse das in Österreich bereits gut funktionierende System zur Sammlung von EAG und Batterien kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert werden. Im Bereich der Altbatteriensammlung besteht der EAK zufolge vor allem in punkto Sicherheit bei der Sammlung und Lagerung von Lithium-Batterien Handlungsbedarf. BMLFUW-Generalsekretär Mang kündigte an, die „Sammlung vor allem größerer Lithium-Akkus in speziellen Sammelbehältern“ per Verordnung vorzuschreiben.

Als Maßnahme für mehr Elektroaltgeräte und Batterien in der Verwertung sollen auch die Bürger einbezogen werden. „Wir müssen die Bevölkerung verstärkt darüber aufklären, warum eine gezielte fachgerechte Entsorgung von EAG und Batterien so enorm wichtig ist“, erklärte Giehser. Darüber hinaus arbeiteten Vertreter der Abfallwirtschaft an Strategien, illegale Abfallexporte zu vermeiden. Jährlich gehe der österreichischen Wirtschaft die Wertschöpfung von rund 15.000 Tonnen EAG pro Jahr durch illegale Abfallsammler verloren.


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