Für Biogasanlagen

Rohfasern in der Biomasse verursachen für Betreiber von Biogasanlagen einige Probleme. Solche Fasern gelten als schwer abbaubar. Ein optimierter Prozess könnte den Aufschluss der Fasern einfacher und vor allem kostengünstiger gestalten.

Optimierter Prozess für schwer abbaubare Biomasse


Der niedersächsische Anlagenhersteller Envitec Biogas bietet seinen Kunden ab sofort eine optimierte Thermodruckhydrolyse an. Mit dem Verfahren könnten insbesondere schwer abbaubare Rohfasern im Input aufgeschlossen werden. Das minimiere insgesamt die Kosten des Prozesses.

Bislang wird die Thermodruckhydrolyse von einigen Biogasanlagenbetreibern zur Vorbehandlung von Biomasse eingesetzt. Nicht selten herrschen dabei Temperaturen von über 220 Grad Celsius und Drücke zwischen 20 und 40 bar. Im Wesentlichen dient Wasser als Lösungsmittel, um die Inhaltsstoffe der verwendeten Biomasse aufzuschließen. Ziel des Verfahrens ist die Gasausbeute im Vergärungsschritt zu erhöhen.

Daneben eignet sich das Verfahren aber auch für alle Substrate, bei denen der Abbau der organischen Substanz im Biogasprozess nicht ausreichend erfolgt, wie Jürgen Tenbrink, Envitec-Technikvorstand erklärt. Genau an dieser Stelle setze die optimierte Thermodruckhydrolyse von Envitec an. Sie ziele allein auf die schwer abbaubaren Rohfasern.

Dem Unternehmen zufolge vereinfacht sich damit auch der gesamte Prozess. So entfalle das Anmaischen des Inputs. Darüber hinaus verringere sich der Aufwand bei der Störstoffbehandlung. Mit dem Wegfall des Anmaischens sinke zudem der Wärme- oder Kühlbedarf deutlich.

Unterm Strich sei die Envitec-Thermodruckhydrolyse im Vergleich kostengünstiger, so der Anlagenhersteller. Ein weiterer Vorteil: „Durch den kostengünstigeren Einsatz schwer aufschließbaren Inputs wie Tretmist sparen Betreiber einen signifikanten Betrag“, erläutert Tenbrink. Die Inputkosten könnten je nach Projekt über 35 Prozent geringer ausfallen.

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