Zahlen nach einem Jahr

Seit einem Jahr gibt es im Kreis Paderborn die Wertstofftonne. Nun hat der Abfallverwertungs- und Entsorgungsbetrieb A.V.E. erste Zahlen zu Erfassungsmengen vorgelegt. Die Erwartungen wurden übertroffen, wie es heißt.

Paderborn: Gute Bilanz für Wertstofftonne


Die neu eingeführte Wertstofftonne im Kreis Paderborn scheint sich zu lohnen. Das belegen zumindest Zahlen des Abfallverwertungs- und Entsorgungsbetriebs (A.V.E.). Demnach konnten die Sammelmengen für Kunststoff- und Metallabfälle deutlich gesteigert werden.

Wie aus der kürzlich veröffentlichten Abfallstatistik 2016 hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr 9.463 Tonnen Kunststoff- und Metallabfälle erfasst. Jeder Kreiseinwohner erzeugte damit rund 31 Kilogramm. Über den Gelben Sack wurden im Vorjahr lediglich 7.741 Tonnen gesammelt (rund 26,1 Kilogramm). Das entspricht einem Anstieg von insgesamt 1.722 Tonnen oder 5,8 Kilogramm pro Einwohner und Jahr.

„Das haben wir in dieser Höhe nicht erwartet“, sagte A.V.E.-Betriebsleiter Martin Hübner. Das Ergebnis zeige, dass die Wertstofftonne sehr gut von den Haushalten angenommen wird. Als Gründe für den Mengenanstieg nennt Hübner die Systemerweiterung auf alle Haushaltsgegenstände aus Kunststoff und Metall, die deutlich gestiegene Einwohnerzahl im Kreis und die hohe Kaufkraft der Verbraucher.

Mehr Elektroaltgeräte, weniger Altglas- und Restmüll

Auch bei den Elektroaltgeräten inklusive Kühlgeräten verzeichnet der Eigenbetrieb einen Zuwachs. 2016 wurden laut Statistik 2.843 Tonnen ausgediente Geräte an den kommunalen Sammelstellen abgegeben – das sind 9,6 Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Im Jahr zuvor wurden 2.521 Tonnen Elektroaltgeräte (etwa 8,6 Kilogramm pro Einwohner und Jahr) erfasst.

„Vor dem Hintergrund des novellierten Elektroaltgerätegesetzes scheint hier jetzt noch mehr Sensibilität bei den Verbrauchern geweckt worden zu sein, diese ausgedienten technischen Geräte an den richtigen Stellen, also bei den Kommunen oder dem Fachhandel, abzugeben“, so Hübner.

Bei den übrigen Wertstoffen blieben die Sammelmengen nahezu konstant. Dem A.V.E. zufolge legte Bioabfall um 0,6 Prozent (226 Kilogramm) auf 36.306 Tonnen zu. Die Menge an Altpapier/Pappe stieg auf 21.527 Tonnen; ein Plus von 169 Tonnen im Vergleich zu 2015.

Leicht gesunken – ein Minus von 2 Prozent oder 133 Kilogramm – ist hingegen die erfasste Altglasmenge. Insgesamt weist der Eigenbetrieb für 2016 eine Sammelmenge von 6.427 Tonnen aus. Einen Rückgang von 1,9 Prozent auf 38.697 Tonnen verzeichnete der A.V.E. auch bei den kommunalen Haus- und Sperrmüllmengen.


Abfallbilanz Paderborn

Quelle: A.V.E.

Menge deponierter Abfälle massiv gestiegen

Die erfassten gewerblichen Abfallmengen wiederum sind stark gestiegen. Wie der A.V.E. mitteilt, „hat es nach Jahren überproportional starker Rückgänge einen erheblichen Zuwachs auf insgesamt 16.374 Tonnen oder 21 Prozent“ gegeben. Hinzu komme die gewaltige Zunahme an nicht verwertbaren Bodenaushub und Bauschutt auf die Mitte 2015 speziell eingerichtete DK 0-Deponie im Entsorgungszentrum. Wurden 2015 insgesamt rund 173.000 Tonnen DK 0-Abfälle angenommen, waren es 2016 knapp 310.500 Tonnen. Ursache hierfür ist laut Betriebsleiter Hübner der anhaltend starke Bauboom, der sich auch in diesem Jahr fortsetze.

Insgesamt wurden 2016 knapp 431.000 Tonnen Siedlungsabfälle von kommunaler, gewerblicher und privater Seite an das Entsorgungszentrum „Alte Schanze“ geliefert. Das entspricht laut A.V.E. einem deutlichen Anstieg von 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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