Marktbericht für Edelmetalle
Die Edelmetalle gerieten in der vergangenen Woche wieder stark unter Druck. Auch Palladium musste Verluste hinnehmen. Und dennoch ruhen auf dem Edelmetall einige Hoffnungen. Der Marktbericht für Edelmetalle.
Palladium bleibt der Hoffnungsträger
Von Sonia Hellwig und Florian Richard, Heraeus Metals Germany GmbH & Co. KG.
Gold
Der Goldpreis geriet auch in der vergangenen Woche an den Finanzmärkten stark unter Druck. Nachdem das Metall mit 1.173 US-Dollar/oz in die Woche startete, handelte das Metall im Tief bei 1.131 US-Dollar/oz. Gold erreichte ähnliche Tiefstwerte letztmalig im April 2010.
Analog verstärkte sich der Dollar zusehend gegenüber dem Euro, der den Appetit vieler Anleger für Edelmetalle wie Gold zügelte. Der US Dollar feierte dabei insbesondere den Sieg der Republikaner bei den Kongresswahlen mit der Hoffnung der Investoren auf eine konservativere Fiskalpolitik sowie konsolidierten Schuldenhaushalt der US-Amerikaner. Gleichzeitig gaben Ankündigungen der EZB zur Stützung der Konjunktur in der vergangenen Woche dem US Dollar ebenfalls starken Rückendwind.
Investoren steigen zudem aus Gold ETFs aus, was den Preis nach unten drückt. Am Mittwoch durchbrach Gold die wichtige Unterstützung bei 1.155 US-Dollar. Charttechnisch hat sich die Situation somit weiter verschlechtert und es wird nun ein Abrutschen in Richtung 1.000 US-Dollar befürchtet. Neben der charttechnischen Lage scheint auch das Interesse der Chinesen für Gold derzeit eher verhalten. So gingen in der Berichtsperiode die Goldumsätze an der Shanghai Gold Exchange zurück. Auf diesem Niveau konnten wir jedoch auch wieder erhöhte physische Nachfrage beobachten. So nutzten industrielle Kunden das niedrige Preisniveau, um sich die Preise für die Zukunft abzusichern.
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Gold: 3.11.-9.11.2014 | Dollar/oz | Euro/oz | Euro/g |
Hoch | 1.178,59 | 945,97 | 30,41 |
Tief | 1.131,85 | 911,04 | 29,29 |
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Silber
Silber startete bei 16 US-Dollar/oz und verlor im Verlauf der Woche ca. 2,60 Prozent um bei 15,70 US-Dollar/oz zu schließen. Somit notiert Silber nun auf einem 4-Jahrestief – zuletzt handelte das Metall im Februar 2010 auf einem solch niedrigen Kursniveau.
Es ist nicht verwunderlich, dass die physische Nachfrage beim derzeitigen Preisniveau angestiegen ist. Wir konnten ebenfalls eine höhere Nachfrage aus der Industrie beobachten, die sich die niedrigen Preise für größere Mengen absicherte. Aus charttechnischer Sicht findet das Metall bei 14,80 US-Dollar/oz und folgend bei 13 US-Dollar/oz Unterstützung, bei 17 US-Dollar/oz besteht ein Widerstand.
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Silber: 3.11.-9.11.2014 | Dollar/oz | Euro/oz | Euro/g |
Hoch | 16,28 | 13,05 | 419,60 |
Tief | 15,03 | 12,13 | 390,03 |
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Platin
Silber und Palladium sind nicht die einzigen „Verlierer“ im Edelmetallkomplex in der Berichtsperiode. So verlor auch Platin, das aktuell ca. 30 US-Dollar/oz über Gold notiert, in den vergangenen Wochen und Monaten kontinuierlich an Wert. Das Metall eröffnete die Woche bei 1.233 US-Dollar/oz und schloss mit einem Verlust von 2,60 Prozent bei 1.209 US-Dollar/oz. Ähnliche Levels bestanden zuletzt im Jahr 2009, dementsprechend ist es wenig verwunderlich, dass wir letzte Woche eine gute industrielle Nachfrage verzeichnen konnten. Charttechnisch besteht bei 1.192 US-Dollar/oz und folgend bei dem Oktobertief von 1.183 US-Dollar/oz eine Unterstützung.
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Platin: 3.11.-9.11.2014 | Dollar/oz | Euro/oz | Euro/g |
Hoch | 1.249,75 | 1.001,00 | 32,18 |
Tief | 1.181,50 | 954,22 | 30,68 |
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Palladium
Von allen Edelmetallen entwickelte sich Palladium in diesem Jahr am besten und kann bisher auf eine positive Jahresperformance zurückblicken. Hieran ändert auch der Kursverlust der Berichtsperiode von 2,60 Prozent – Palladium notiert aktuell um 775 US-Dollar/oz – wenig.
Zumindest mittelfristig tendieren wir zu einem positiven Ausblick für den Palladiumpreis. Letzteres begründen wir insbesondere mit einem stabilen US-Automarkt, der mit 13,3 Millionen im Inland produzierten und verkaufen Fahrzeugen selbst die Erwartungen der Analysten weitaus übertroffen hat.
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Palladium: 3.11.-9.11.2014 | Dollar/oz | Euro/oz | Euro/g |
Hoch | 811,60 | 650,00 | 20,90 |
Tief | 743,80 | 600,00 | 19,29 |
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Rhodium, Ruthenium, Iridium
Rhodium hat sich in der Berichtswoche leicht nach unten bewegt. Die Umsätze waren insgesamt auf einem relativ tiefen Niveau. Dadurch, dass die anderen 4 Hauptmetalle, insbesondere Platin und Palladium extrem unter Druck waren, hat sich die Nachfrageseite auch stark mit Käufen zurückgehalten. Ein paar Verkäufer, hier zu erwähnen Händler und Recycler, haben den Preis leicht nach unten gedrückt, was aber im Vergleich zu den anderen PGM’s noch sehr moderat war.
Im Ruthenium gibt es überhaupt keine Neuigkeiten und wir handeln weiter auf demselben Preisniveau wie in der Vorwoche. Die Umsätze sind aber nach wie vor auf einem überdurchschnittlichen Niveau.
Iridium hat erwartungsgemäß noch einmal nachgegeben und strebt dem nächsten großen Widerstand von 500 US-Dollar entgegen. Auch hier liegen die Umsätze auf einem guten Level, aber das Überangebot lässt die Preise weiter nachgeben.