Aussichten für 2016

Die Hersteller von Papiersäcken blicken mit Zuversicht auf das laufende Jahr. Sie gehen davon aus, dass das Thema Nachhaltigkeit künftig noch an Bedeutung gewinnen wird. Die Hersteller rechnen sie vor allem mit zwei Trends.

Papiersack-Industrie ist zuversichtlich


Die deutsche Papiersackindustrie rechnet mit stabilen Umsätzen für das laufende Geschäftsjahr. Zu diesem Ergebnis kommt das Branchenbarometer der Gemeinschaft Papiersackindustrie (GemPSI), das 2016 zum zweiten Mal veröffentlicht wird. Die Publikation spiegelt die aktuelle Lage und ein Stimmungsbild der Branche wider. Neben einem Rückblick in das Jahr 2015 zeigt sie zudem aktuelle Trends und Entwicklungen bis 2020 auf.

Im Jahr 2015 hat die deutsche Papiersackindustrie in einigen Märkten ein deutliches Plus verzeichnet: Positive Absatztrends gab es zum Beispiel im Mineralienmarkt (plus 14,3 Prozent) und beim Milchpulver (plus 9,3 Prozent), berichtet die GemPSI. Dadurch liege die deutsche Papiersackindustrie trotz eines leichten Rückgangs der Gesamtabsätze an Papiersäcken (Minus 1,1 Prozent) im europäischen Vergleich weiterhin an der Spitze.

Geschäftsaussichten für 2016

Trotz der leichten Verschlechterung zum Vorjahr blicken die befragten Mitglieder der GemPSI zuversichtlich in das laufende Geschäftsjahr. Die Mehrheit erwartet stabile Umsätze. Fast die Hälfte geht sogar von einem leichten Plus aus. So wird zum Beispiel angenommen, dass der Bedarf an verpackten trockenen Schüttgütern in und außerhalb Europas aufgrund eines durch die aktuelle Flüchtlingssituation bedingten Baubooms steigen wird.

statistic_id240921_papier--und-pappewaren---produktionsmenge-in-deutschland-bis-2013Auch neue Innovationen seitens der Papiersackindustrie sowie eine steigende Nachfrage nach Sackkonstruktionen mit besonderem Produktschutz könnten positive Impulse für das laufende Geschäftsjahr geben, glaubt die GemPSI. Zusammen mit einem kundenorientierten Service und maßgeschneiderter Konfektionierung sieht sich die Papiersackindustrie durchweg gut im Markt positioniert. Basierend auf diesen Annahmen und Voraussetzungen sind Investitionen in erster Linie in den Bereichen Produktinnovationen, Prozessoptimierungen sowie Personalqualifizierung vorgesehen.

Kleinere und leichtere Verpackungen im Trend

Bis 2020 rechnen die Befragten damit, dass die Ansprüche der Kunden bei wachsendem Preisdruck weiter steigen werden, vor allem im Hinblick auf Produktschutz, Wetterbeständigkeit und Dichtigkeit der Papiersäcke. Außerdem gehen sie davon aus, dass sich der Trend hin zu kleineren Verpackungseinheiten mit einem Volumen von 10 kg oder sogar 7,5 kg (anstatt bisher 25 kg) und niedrigeren Flächengewichten von 70 g/m² und sogar 60 g/m² weiter fortsetzen wird.

Das Thema Nachhaltigkeit liegt weiterhin im Trend: Durch das wachsende Umweltbewusstsein in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, sowie die zunehmende Verknappung von Rohstoffen gewinnen nachhaltige Verpackungslösungen an Bedeutung. 70 Prozent der befragten GemPSI-Mitglieder geben an, dass die Nachhaltigkeit einer Industrieverpackung in den letzten fünf bis zehn Jahren wichtiger geworden ist. Bei ihren Kunden nimmt sie ihren Angaben nach Platz 2,75 auf einer Skala von 1 (sehr wichtig) bis 5 (unwichtig) ein. Jedoch bleibt der Preis ein wichtiges Entscheidungskriterium.

Wie die GemPSI hervorhebt, arbeite die deutsche Papiersackindustrie kontinuierlich daran, die Nachhaltigkeit ihrer Produkte weiter zu steigern. Dabei stünden Optimierungen des Materialeinsatzes sowie ressourcenschonende und energieeffiziente Produktionstechnologien sowie biologisch abbaubare Schutzschichten im Fokus.

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