Neues Verfahren

Eine neue Technologie will PET-Abfälle zu Lebensmittelverpackungen aufbereiten. Der Vorteil: Auch farbige PET-Abfälle können verwertet werden. Die Industrie zeigt bereits Interesse: Unilever ist schon eingestiegen.

PET-Abfall zu Lebensmittel-Verpackungen – und das beliebig oft


Die neue Technologie sei in der Lage, jeden PET-Abfall – auch farbige Verpackungen – wieder in transparentes Frischmaterial umzuwandeln, teilt der Entwickler des Verfahrens, das niederländische Start-up-Unternehmen Ioniqa Technologies mit. Die Pilotphase sei inzwischen erfolgreich abgeschlossen worden, nun werde die Technologie im industriellen Maßstab erprobt.

Als Partner hat Ioniqa den Markenartikelhersteller Unilever sowie den weltweit größten Hersteller von PET-Harz, Indorama Ventures, gewonnen. Alle drei Unternehmen versprechen sich einiges von dem neuen Verfahren: In Zukunft könnte es damit möglich sein, das gesamte PET wieder in hochwertige, lebensmitteltaugliche Verpackungen umzuwandeln, betont Ioniqa. Da die neue Technologie unbegrenzt wiederholt werden könne, habe das Verfahren das Potenzial, die Branche grundlegend zu verändern.

„Eine spannende Innovation“

Wie Ioniqa erläutert, werden die PET-Abfälle mithilfe der neuen Technologie auf Ebene der Grundmoleküle zerlegt. Die Farbe und andere Verunreinigungen werden dabei abgetrennt. Die Moleküle werden in der Anlage von Indorama wieder in PET umgewandelt. Das erzeugte PET habe die Qualität von Neuware.

Die von Ioniqa entwickelte Technologie könnte ein wichtiger Meilenstein sein, um Unilever auf dem Weg zu seinem Recyclingziel zu helfen und zugleich die Industrie insgesamt zu verändern, erklärt David Blanchard, Chief R&D Officer bei Unilever. Denn die „spannende Innovation“ könnte eine der größten Barrieren aufheben – und alle Formen von recyceltem PET für Lebensmittelverpackungen geeignet machen. Unilever hatte sich im Jahr 2017 verpflichtet, seine Kunststoffverpackungen bis 2025 wiederverwendbar, recycelbar oder kompostierbar zu machen.

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