Bilanz für 2015

Die Bilanz für 2015 kann sich sehen lassen: Die Recyclingquote von bepfandeten Flaschen hat sich im vergangenen Jahr leicht erhöht. Auch der Anteil vom recyceltem PET in der Flaschenproduktion ist geklettert. Dabei waren die Marktbedingungen eigentlich nicht besonders vorteilhaft.

PET-Getränkeflaschen: Anteil von recyceltem PET nimmt zu


Das Flaschenpfand sorgt für unverändert hohe Recyclingquoten bei PET-Flaschen in Deutschland. Das geht aus der neuen Studie „Aufkommen und Recycling von PET-Getränkeflaschen in Deutschland 2015“ hervor. Während alle PET-Flaschen insgesamt zu 93,5 Prozent recycelt werden, weisen die bepfandeten PET-Einwegflaschen sogar einen Wert von 97,9 Prozent auf.

forum-pet_recyclingquote„Bei der Recyclingquote belegen PET-Getränkeflaschen im Vergleich zu anderen Verpackungsarten einen Spitzenwert“, sagt Isabell Schmidt, Leiterin des Forum PET in der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, das die Studie in Auftrag gegeben hat. Verantwortlich dafür sei das Einweg-Pfand. „Die Verbraucher halten den Wertstoffkreislauf durch die Rückgabe der Flaschen auf einem extrem hohen Niveau, sehr zum Vorteil der Umwelt“, so Schmidt.

Laut Studie werden 98,8 Prozent der pfandpflichtigen PET-Getränkeverpackungen von der Wertstoffsammlung erfasst, die meisten davon wirft der Verbraucher in die Pfandautomaten ein. Vor diesem Hintergrund befürwortet es das Forum PET, die Pfandpflicht beizubehalten. Im Durchschnitt aller PET-Getränkeflaschen werden 95,7 Prozent getrennt gesammelt – die restlichen Flaschen gelangen in den Restmüll, wo sie energetisch verwertet werden.

Nachteilige Preisentwicklung

Gut ein Drittel (34 Prozent) des recycelten Materials kommt laut Studie bei der Herstellung neuer PET-Flaschen zum Einsatz. Dabei ist der Anteil von recyceltem PET in der Flaschenproduktion gestiegen: 2015 enthielten PET-Getränkeflaschen in Durchschnitt 26 Prozent Recyclingmaterial, 2013 lag dieser Anteil noch bei 24 Prozent.

„Zwar hätten wir uns eine noch höhere Steigerung erhofft. Vor dem Hintergrund der nachteiligen Preisentwicklung ist das Engagement der PET-Branche aber umso höher einzuschätzen“, sagt Schmidt. Denn seit 2013 habe sich die Preisdifferenz zwischen neuem und recyceltem PET-Material zu Lasten des Recyclingmaterials verringert.

Verstärkter Einsatz von recyceltem PET prognostiziert

Laut Studie sind höhere Anteile von recyceltem PET im Recycling-Kreislauf nur noch eine Frage der Zeit. Bereits jetzt sei absehbar, dass sich die PET-Recyclingkapazität erhöhen werde. Allein geringere Preisschwankungen würden einen verstärkten Einsatz von recyceltem PET begünstigen. In manchen PET-Einwegflaschen betrage der Anteil bereits deutlich mehr als 55 Prozent.

Wie es weiter heißt, findet der Kreislauf des PET-Materials entgegen anderer Darstellungen überwiegend in Deutschland statt. 2015 seien gut 80 Prozent des gebrauchten Materials im Inland verwertet worden. Die exportierten Mengen seien überwiegend im angrenzenden Ausland verwertet worden und zudem rückläufig. Die Wiederverwertung in Fern-Ost, so die Autoren der Studie, spiele kaum noch eine Rolle.


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